Band: Die Dorks
Album: Die Maschine von Morgen
Genre: Punk / Metal
Label: Coretex Records
VÖ: 30. April 2021
Webseite: diedorks.de
Die Dorks sind zurück! Die einzig wahre Antwort des Deutschpunks auf Iron Maiden und Slayer. Wer die punkige Metaltruppe (oder metallische Punktruppe) aus Marktl am Inn in Bayern noch nicht kennt, hat wahrlich etwas verpasst. Gitarrensolos, überlange Songs, mal kritische, mal lustige deutsche Texte, Punk-Attitüde und eine der beachtlichsten Stimmen der deutschen Rockszene. Nun beehren uns die vier mit ihrem bereits siebten Album „Die Maschine von Morgen“.
Das bedrohlich sphärische Intro „010110“ setzt die Stimmung, 2021 werden bei Die Dorks wenig fröhliche Töne angeschlagen. Der äusserst harte Titeltrack bestätigt diesen Eindruck, das Mid-Tempo-Brett rechnet sauber mit der Lethargie unserer Gesellschaft ab und ruft uns alle dazu auf, wieder vermehrt selbst zu agieren und nicht nur der Maschinerie des kapitalistischen Systems zu folgen. Harter Tobak, es zeigt sich, dass der Rest der Platte nicht weniger schwer ist.
„Die Maschine von Morgen“ ist musikalisch härter und Metal-lastiger als man es von der Band kennt. Sängerin Lizal keift und spuckt voller Wut und Aggression, ihre Stimme mächtig und intensiv. Das Doublebass-Pedal ist in stetem Einsatz, die Riffs fett und die Produktion mitten in die Fresse. Da fast keiner der Songs kürzer als fünf Minuten ist, bleibt viel Platz für ach so feine Gitarrensolos. Die Platte ist musikalisch homogener als zum Beispiel der Vorgänger „Der Arsch Auf Deinem Plattenteller„, der Punk ist dafür in den Texten merklicher denn je.
Ja, Die Dorks sind wütend. Die Texte auf dieser Platte sind mitunter die besten, die ich je von ihnen gehört habe. Musikalisch waren Die Dorks dafür schon abwechslungsreich. Zwar stehen ihnen die rücksichtslosen Metal-Songs hervorragend zu Gesicht und musikalisch agieren alle vier auf höchstem Niveau, doch fehlen mir die etwas simpleren Punk-Stücke ein bisschen. Die zwei abschliessenden Songs „Aus Demselben Sternenstaub“ und „Der Imaginäre Widerstand“ sind meiner Meinung die Stärksten überhaupt, doch sind zweimal über sieben Minuten beinahe progressives Metal-Gebolze dann doch für manche zu viel des Guten.
Am Ende des Tages sind Die Dorks einfach Die Dorks. Ohne Rücksicht auf Verluste zieht das Quartett ihr Ding durch. So sympathisch und hochkarätig, dass man nicht umhinkommt, das Album zu lieben. Es sind wahrlich dunkle Zeiten, in denen wir leben, umso passender also diese Platte. Alles hört mit einer lebensbejahenden Aufforderung auf, die dieses Review ebenfalls angemessen beenden soll: „Zerstöre das Brett vor deinem Kopf, bevor du dich noch selbst verlierst. Befreie dich.“
Tracklist:
1. 010110
2. Die Maschine Von Morgen
3. Der Aufmarsch Der Lebenden Toten
4. Freaks Ohne Namen
5. Exzess Der Nichtigkeit
6. Ob Ich Morgen Noch So Bin
7. Die Last Auf Ihren Schultern
8. Die Zeit
9. Am Tag Des Wochenendrebellen
10. Der Mensch Ist Ein Schwein
11. Jobcenter
12. Aus Demselben Sternenstaub
13. Der Imaginäre Widerstand
Bandmitglieder:
Lizal Dork – Gesang und Gitarre
Pät Durango – Gitarre
Mark von Elend – Bass
Bons Dork – Schlagzeug
Gründung:
2009
Text: David Spring