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Artist: Diary Of Dreams
Album: (if)
Label/Vertrieb: Accession
Release date: 13. März 2009
Website: www.diaryofdreams.de
Written by: Nicole
So, nun hab ich es endlich fertig gebracht, meine Rezension über das neue Album „(if)“ von Diary Of Dreams zu schreiben, die Scheibe ist ja doch bereits seit über zwei Monaten im Handel. Und ja, ich habe mich etwas schwer daran getan. Dies lag zum einen daran, dass Diary bereits seit gut zehn Jahren mein Leben musikalisch begleiten und zu meinen Favoriten in der Plattensammlung gehören und zum anderen, dass diese Scheibe nicht auf das erste Hören hin einschlägt wie z.B. der Vorgänger „Nekrolog 43“. Derart vorbelastet war es mir kein Leichtes, einen möglichst unvoreingenommenen Bericht zu schreiben. Nun denn… hier ist also doch noch mein Senf dazu für alle, die sich das neue Album noch nicht in voller Länge angehört haben oder all die, für die der Name Diary Of Dreams noch fremd sein sollte.
Diary Of Dreams, das sind Garanten für wunderschönen melancholisch-düsteren Gothic-Sound. Schon seit Jahren begeistern DoD mit ihrer einmaligen Musik die Szene und sind Vorbild und Wegbereiter für so manch andere Dark-Wave-Band. Auch nach all den Jahren in der Musikbranche schaffen sie es immer wieder, neue Fans dazu zu gewinnen und die „Alten“ aufs Neue zu begeistern. So stehen auch in meinem Regal über zehn CDs, die ich immer wieder und zu jeder Situation, Stimmung oder Jahreszeit hören kann.
Was ist nun bei „(if)“ so anders oder seltsam befremdlich? Ich musste mich wirklich mehrmals in aller Ruhe hinsetzen und das Album von vorne bis hinten durchhören. Und irgendwann hat es sich mir geöffnet, ein Song nach dem anderen. Der Opener „The Wedding“ legt ja gleich sehr voluminös und opulent vor und kann als ein weiteres Meisterwerk betrachtet werden, dass sicherlich an keinem DoD-Konzert von nun an fehlen wird. Zum Titel „The Wedding“ wurde auch das erste Video überhaupt produziert, das noch vor Veröffentlichung von „(if)“ auf allen Plattformen rauf und runter lief.
Doch gleich das nächste Stück „Requiem 4.21“ war für mich unerwartet gewöhnungsbedürftig. Vielleicht liegt es an der doch sehr persönlichen Note von Mastermind Adrian Hates bei diesem Album, dass dieses Lied sehr schwermütig macht und eine tiefe Traurigkeit ausstrahlt. Das muss erst einmal verdaut werden und sich setzen. Aber dann lässt es mich nicht mehr los und „Requiem 4.21“ hat mich in seinen Bann gezogen.
Bei einigen Titeln wie z.B. „Poison Breed“ hörte sich der Gesang für mich anfänglich etwas befremdlich und bemüht an. Gut, wie bereits erwähnt, meine persönlichen Erwartungen sind sicherlich sehr hoch und deshalb subjektiv. Aber auch dazu kann ich sagen, dass nach mehrmaligen hören sich die ersten Besorgnisse wieder in Luft aufgelöst haben.
Und mit „The Colors Of Grey“, „21 Grams Of Nothing“ und „Mind Over Matter“ beweisen Diary Of Dreams wieder ihre Stärke, wenn es um gefühlvolle und ausdrucksstarke Lieder mit Tiefgang geht.
Auf der Ltd. Edition, die ich hiermit wärmstens dem geniessenden Hörer zum Kaufe empfehlen kann, sind nochmals vier DoD-typische Tracks, ohne die dem gesamten Album das letzte Tüpfelchen auf dem „i“ fehlen würde.
„(if)“, „(wenn)“, lässt keine Gefühlslage aus und verwirrt so sehr, wie die Frage nach dem „wenn“, die niemals zu lösen sein scheint. Ich bin irgendwie hin- und hergerissen und doch am Ende nachhallend fasziniert von diesem Album.
Tracklist:
1. The Wedding
2. Requiem 4.21
3. Odyssey Asylum
4. Poison Breed
5. Wahn!Sinn?
6. The Colors Of Grey
7. Choir Hotel
8. The Chain
9. King Of Nowhere
10. 21 Grams Of Nothing
11. Mind Over Matter
12. Kingdom Of Greed
Disk 2:
1. Momentum
2. Regicide
3. The Saint
4. Never Tell The Widow