HevyDevy Records / VÖ: 24. November 2023 / Genre
devintownsendshop.com
Text: Cyril Schicker
Dieses feiert Devin Townsends drittes Soloalbum „Infinity“ ein vierteljahrhundert-altes Dasein. Die Platte ist neu gemastert und als Ltd 2CD Digipak & Gatefold 180g 2LP+LP-Booklet erhältlich. Beide Ausgaben enthalten die Bonustracks aus dieser Ära, einschliesslich der ersten Vinyl-Veröffentlichung der Demotracks von der „Christeen-EP“.
Devin Townsend hat also schon länger „skin in the game“ – und ja, Devin Townsend ist nach wie vor einer der profiliertesten Notenschlüssel-Virtuosen. Er steht gerne als Gastmusiker Pate: u.a. Frontline Assembly, Sepultura und Soilwork. Er verdingt sich mitunter für Gwar, Bleeding Through sowie Lamb of God (u.a.) als Produzent. Und er hat die Anfrage, Nachfolger von Rob Halford (Judas Priest) zu werden, abgelehnt.
Dies, das und, ach ja, der ebenso umtriebig wie sympathische Kanadier pendelt betörend zwischen Genie und Wahnsinn hin und her. „Verrückter Professor des Metals“ ist sein Stigma, wenn ich mir sein neuestes Prunkstück „Infinity“ anhöre, greift es allerdings zu kurz.
Was der Kanadier aka Multiinstrumentalist alias Synästhetiker feilbietet, ist an Verrücktheit nicht zu überbieten. Bombast und Brachialität da, Flüstern, Säuseln und Kreischen dort. Chaotismus reicht Eskapismus die Hand. Und es ist in Sachen Abwechslungsreichtum, Unterhaltung sowie Einfluss-Wirrwarr das Mass aller Dinge.
„Infinity“ in einem Satz: Progressive, Punk, Ambient, Pop, Industrial, Psychedelic, Rock, Metal – du meine Güte, es ist ein Science-Fiction-Klangkosmos erster Güte.
Devin Townsend eben.