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Das Aus der Jugend – Für immer niemals sein wie ihr

23/04/25
von David Spring

DasAusDerJugend-FürImmerNiemalsSeinWieIhr

Flight 13 Records / VÖ: 25. April 2025 / Punk
Instagram

Text: David Spring

Ach, wer kennt es nicht? Da bist du irgendwo in der schicken Kneipe einer wohlbetuchten süddeutschen Stadt ein Champagnerchen am Schlürfen und zack, schon wieder nebenbei eine Punkband gegründet. Als wäre das nicht schon mühsam genug, ist die Band dann auf einmal auch noch richtig gut – und tja, da kommst du nicht mehr raus. So haben wir nun den Salat, und vor allem: Das Aus der Jugend!

«Für immer niemals sein wie ihr» heisst das Debütalbum dieses umtriebigen Trios aus Freiburg. Und wie es sich für amtlichen Gen-Z-Punkrock gehört, legt die Platte mit einem ausgedehnten Piano-Intro namens «Sie sind jung und sie machen Rock» los – logisch. «Künstler aus Süddeutschland» lenkt danach auf die richtige Spur und Das Aus der Jugend beweisen sich als erstklassige Volle-Pulle-Schnodder-Punks. Es schrammelt und scheppert, dass es eine Freude ist. Richtig trashig wird es mit der etwas fragwürdigen Liebeserklärung «Ich will dein Hundi sein» und spätestens jetzt merkst du, dass in all dem Wahn- und Wortwitz einiges an Qualität steckt.

Den Punk-Spirit haben die Jungs tief verinnerlicht – nicht jeder Ton muss perfekt sitzen und eineinhalb Minuten reichen meistens völlig aus. Doch wer denkt, dass das einfach nur quatschiger Lärm ist, hat sich derbe geschnitten. Das Aus Der Jugend haben viel zu sagen und ein talentiertes Händchen dafür, den Finger in die Wunden der Gesellschaft zu legen. Das passiert mal mit spitzem Humor wie im kuriosen «Schimmelkulturen aller Fächer vereinigt euch», mal zynisch wütend wie in «Eure Armut kotzt mich an» und manchmal auch sehr subtil: «Fick Mindestlohn»! Themen wie Arbeit, Chancengleichheit, Faschismus und Migrationspolitik werden pointiert, rasiermesserscharf und mit viel Herz behandelt, wobei der Spass an der Sache nie verloren geht. So real und pessimistisch die Texte sein mögen, umso farbenfroher, abwechslungsreicher und kreativer ist die Musik.

Das heimliche Highlight ist das entspannte, poppige «Mollis aus Champagnerflaschen». Hier zollen die grossartigen, dreistimmigen Chöre der ältesten Band der Welt aus Berlin (aus Berlin!) Tribut, während sich der grossartige Text wundervoll mit süffisantem Surf-Rock paart. Auch «Antifa auf Klassenfahrt» überrascht mit einem unvergleichlichen Grunge-meets-Schlachtrufe-Mix, nur um dir dann wieder einen bodenlos eingängigen Refrain um die Ohren zu hauen. Glorreich! Dann ist da noch die zweiteilige Saga von «Larry Laminator», die in bester NOFX-Manier während zweimal vierzig Sekunden eine bizarr traurige Lebensgeschichte erzählt. Und um dieses Sammelsurium an vorzüglichen Punk-Kuriositäten abzurunden, endet alles mit «Das Aus der Jugend», einer fast achtminütigen Odyssee in die mentalen Abgründe dieser fantastischen Band. Puh, das war harter Stoff.

Das Aus der Jugend reiht sich ein in die Riege grossartiger deutscher Punkbands wie Günther And The Jauchs, Pogendroblem, The Dead End Kids oder Goldzilla, die die Szene in den letzten Jahren mächtig aufgemischt haben. Extrem talentiert, kreativ und mit einer verdammt klaren Kante. Das macht betroffen, das macht wütend – das macht aber halt auch verdammt viel Spass. Die Zukunft des Punks ist gesichert und es ist schön, dass es Das Aus der Jugend gibt. Denn: Lang lebe die Jugend!

Eingeordnet unter Musik-Rezension Schlagworte: Das Aus der Jugend, David Spring, Für immer niemals sein wie ihr, Punk

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