Datum: 28. Dezember 2008
Ort: Rockfabrik – Ludwigsburg (D)
Bands: Nitzer Ebb / Diary Of Dreams / Rotersand / Kloq
Written by: Nicole
Weihnachten ist definitiv rum und die besinnliche Zeit wieder für ein Jahr Geschichte. Dunkle Feiern werden abgehalten und eine feste Grösse ist dabei mittlerweile das Dark-X-mas Festival, welches mit einer handvoll ausgelesener Bands durch das Deutsche Land tourt. Am 28. Dezember wurde in der Rockfabrik Ludwigsburg halt gemacht, wo ein tanzfreudiges Publikum bereits vorfeudig wartete, wie wenn es die letzten Weihnachtspakete zu öffnen gäbe.
Die Rockfabrik ist von der Aufmachung her etwa mit dem Schweizer AlpenRock House zu vergleichen. Definitiv mehr Sitzplätze und Ess-Ecken, als die eigentliche Tanzfläche gross ist. Dementsprechend war dann auch das Gedränge vor der Bühne, was dafür einen positiven Wärmeeffekt hatte, es war nämlich eisig kalt draussen und drinnen zu Beginn nur leicht wärmer.
Die Elektroformation Kloq aus England, rund um Mastermind Oz Morsley, bekannt auch aus den 90ern durch die Band Empirion, spielten eine Mischung aus sehr tanzbarem, harten Elektro mit rockigen Einflüssen. Das Publikum ist zwar anfangs noch etwas zurückhaltend und träge, doch die symphatischen Engländer schaffen es nach einer kurzen Aufwärmphase, die mit Weihnachtsbraten- und Gebäck gemästeten Tanzbeine in Schwung zu bringen. Keine leichte Aufgabe, doch mich haben sie überzeugt und die aktuelle Scheibe der Jungs wird garantiert in meine Sammlung aufgenommen.
Danach folgten Rotersand und ein gut gelaunter Rasc fegte über die Bühne wie ein Wirbelwind. Diese war ihm dann auch definitiv zu klein worauf er sich mitten in’s Publikum stürzte, um auf Tuchfühlung zu gehen. Mit Hits wie „Mergin Oceans“ (ein wunderbarer Song übrigens zum cruisen auf deutschen Autobahnen) oder „Exterminate“ kann nicht viel schief gehen und man wünschte sich die Show mindestens doppelt so lange. Die Stimmung im Saal war nun definitiv im Tanzmodus und elektrisierte.
Mit Diary Of Dreams kam dann die einzige nicht Elektroband des Abends auf die Bühne. Verschnaufpause für die Einen, voll Gas geben für die anderen. Diary spielten eine wie immer solide Show mit Live-Klassikern wie „Traumtänzer“ oder „Amok“. Genial war dabei, dass Torben Wendt (Diorama) mit von der Partie war und dem Auftritt eine besondere Note gegeben hat. Nicht nur als Keyboarder, sondern vorallem beim Duett zu „The Curse“ bewies Torben seine Klasse als Sänger und Performer. Leider alles in allem einfach zu kurz, doch die Vorfreude auf 2009 und Festivals mit Diary Of Dreams und Diorama sind wieder gestiegen.
Zum Schluss noch der Headliner des Abends Nitzer Ebb und wieder Zeit für alle Elektro-Freaks sich aus den kuscheligen Sitzecken zu erheben und sich dem Beat zu ergeben. Nitzer Ebb wecken bei mir immer wieder Erinnerungen an die 80er, dunkle Tanzkeller und Pogo. Harter Elektro, eingängige Bassline und die ewigen Klassiker „Control I’m here“ und „Let Your Body Learn“ gehen ab und lassen die Stimmung brodeln. Nichts Neues und Spektakuläres, aber die Masse erhält, wonach sie schreit. Und so geht ein toller Konzertabend seinem Ende zu.
Es war ein genialer, für mich spontaner Ausflug nach Ludwigsburg, der sich gelohnt hat. Nette, spannende und verrückte Menschen kennen gelernt, gute Musik gehört, was will man mehr um das Jahr langsam ausklingen zu lassen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen da draussen ein tolles 2009 und viele unvergessliche musikalische und menschliche Erlebnisse!