Band: Code Orange
Album: Underneath
Genre: Metalcore / Industrial
Label: Roadrunner
VÖ: 13. März 2020
Webseite: codeorangetoth.com
Metalcore ist wieder cool! Schwer zu glauben? Nun, wer sich selbst davon überzeugen will, sollte sich mal das vierte Studioalbum der Knüppelfraktion Code Orange aus Pittsburgh anhören. Zusammen mit anderen, verhältnismässig relativ jungen Bands wie Knocked Loose oder Vein bringen sie das Genre quasi back to the roots. Und die liegen wie der Name schon sagt sowohl im Hardcore als auch im Metal. Was diese neue Welle von Metalcore-Bands ausmacht, sind nicht mehr poppige Gesangspassagen gemischt mit saubergewaschenen Breakdowns oder tranceartigen Synths sondern Dreck, Wut, Heavyness und die Freude am Experimentieren.
Was diese Experimentierfreude auf Underneath bedeutet, lässt sich am besten anhand von Vergleichen zu anderen Künstlern aufzeigen. Songs wie „Who Am I“, „The Easy Way“ oder „Underneath“ zum Beispiel erinnern unweigerlich an den Industrial Rock von Bands wie Nine Inch Nails. Am Mikrofon dominieren Clean Vocals von Reba Meyers und Jami Morgan. Dies trifft auch auf Songs wie „Sulfur Surrounding“, „Autumn And Carbine“ oder „A Silver“ zu, welche aber mehr in eine Alternative Metal Kerbe schlagen. Hat man sich da wohl ein bisschen was abgeschaut, als man mit Slipknot auf Tour war? Es klingt auf jeden Fall so.
Mal abgesehen von den oben genannten Songs, welche selbstverständlich trotz einer etwas melodischeren Herangehensweise ziemlich dark sind, wird auf Underneath vorallem geknüppelt was das Zeug hält. Das Intro „(deeperthanbefore)“ mit seinem ohrenbetäubenden Harsh Noise Ausbruch deutet es an, bei „Swallowing The Rabbit Whole“ hat man dann Gewissheit: Code Orange sind nach wie vor ausgesprochen wütend und kompromisslos. Breakdowns? Check. Moshparts? Check. Rasende Blasts? Check. So muss metallischer Hardcore. Was die Songs von anderen Bands dieses Genres abhebt, sind die elektronischen Elemente. Und nein, im Metalcore den Code Orange spielen, kommen diese Elemente nicht in Form von Trance daher sondern in From von Noise und Industrial. Dies führt dazu, dass die Tracks noch härter erscheinen und noch mehr ‚in your face‘ sind. Teilweise ist es schon fast unangenehm, Underneath zu hören. Und das ist in diesem Fall absolut positiv zu verstehen.
Zusammengefasst ist Underneath ein musikalischer Schlag in die Fresse und beweist eindrücklich, weshalb Code Orange momentan der absolut heisse Sch**** in Sachen harter Musik sind.
Tracklist:
1. (deeperthanbefore)
2. Swallowing The Rabbit Whole
3. In Fear
4. You And You Alone
5. Who I Am
6. Cold.Metal.Place
7. Sulfur Surrounding
8. The Easy Way
9. Erasure Scan
10. Last Ones Left
11. Autumn And Carbine
12. Back Inside The Glass
13. A Silver
14. Underneath
Bandmitglieder:
Reba Meyers – Gesang und Gitarre
Joe Goldman – Bass
Dominic Landolina – Gitarre und Gesang
Jami Morgan – Gesang Und Schlagzeug
Eric Balderose – Gesang und Keyboards
Gründung:
2008
Text: Ivo Arztmann