Band: Caronte
Album: Wolves Of Thelema
Genre: Gothic Metal / Dark Metal / Doom Metal
Label: Ván
VÖ: 6. Dezember 2019
Webseite: Caronte bei FB
Bei mir sind zurzeit italienische Wochen. Mit Caronte behandle ich in dieser Woche bereits ein zweites Album aus der Feder von Italienern. Da aus Italien aufgrund des Covid 19-Virus momentan so gut wie nur schlechte Schlagzeilen zu vernehmen sind, kann eine Abwechslung nicht schaden, mal was Gutes zu berichten. Denn das nunmehr vierte Album weist, wenn dies auch seitens der Hörerschaft mit etwas Arbeit und Geduld verbunden ist, rundum positive Seiten auf. Gerade in der jetzigen Zeit bietet sich der Müssiggang nur so an, um wieder mal eindringlicher in Musik einzutauchen.
Zu „Wolves Of Thelema“ haben Caronte neu einen zweiten Gitarristen fix ins Boot geholt. Davor liess Asher, besagter Neuzugang, mehr als Schlagzeuger bei Forgotten Tomb von sich reden. Ebenso wurde die Stoner-Schlagseite bei Caronte mittlerweile so gut wie ganz über Bord geworfen. Dafür gesellen sich düster-dunkle Riffwolken zur Hades-Überfahrt bei Caronte ins Boot, der nichts anderes als die italienische Bezeichnung für Charon ist – dem tattrig-greisen Fährmann, der die Toten für einen Obolus über den Totenfluss Acheron, Styx oder auch Lethe bringt. Diese sind mitunter durchaus tanzbar. Wenn die Clubs irgendwann wieder öffnen dürfen, kann ich mir gut vorstellen, dass in den weniger mainstreamigen Tanzlokalitäten Songs wie „333“, „Queen Of The Sabbath“ oder „Black Hole Dawn“ gespielt werden. Vor allem in einschlägigen Gothic-Schuppen würde die Platte bestimmt sehr gut ankommen, um die Tanzfläche zu entern. „Wolves Of Thelema“ besticht vor allem in der ersten Hälfte durch ebendiese Tanzbarkeit.
Nach der Halbzeit betören Caronte mit alten Stärken wenn auch mit nicht ganz offensichtlich dargelegten Doom-Fakten. Man muss schon etwas suchen, um die alten Hinweise darauf zu finden. Überhaupt platzieren Caronte an das Gothic-Dark-Doom Metal-Songgerüst immer wieder Subtilitäten wie psychedelische Synthesizers oder Hammond-Orgelklänge, die dem Bau bestimmt zur Langlebigkeit verhilft.
Tracklist:
1. Wolves Of Thelema
2. 333
3. Hypnopyre
4. Queen Of The Sabbath
5. Amalantrah Sonata
6. Quantum Eccelsia
7. Black Hole Dawn
8. Starway To The Cosmic Fire
Bandmitglieder:
Dorian Bones – Gesang
Tony Bones – Gitarre
Asher – Gitarre
Henry Bones – Bass
Mike De Chirico – Schlagzeug
Gründung:
2010
Text: Pink