Band: Caliban
Album: I Am Nemesis
Label/Vertrieb: Century Media/EMI
Veröffentlichung: 3. Februar 2012
Website: www.calibanmetal.com
Geschrieben von: Cyril Schicker
Caliban, die Metal-Berserker aus dem Ruhrgebiet, präsentieren mit „I Am Nemesis“ ihren inzwischen neunten Silberling, EP und Konsorten nicht miteingerechnet. Das neue Album ist rundum überragend ausgefallen, Einbrüche gibt es keine, Hinkebeine oder Ohrenkrebs(-e) ebenso wenig. Mit ungebremster Energie fordern Caliban – über gut 45 Minuten – den Hörer heraus oder noch besser: fordern einiges ab.
Es verwundert nicht, dass „die Speerspitze des deutschen Metals“ von einem durchdachten Album ohne Durchhänger sprechen, das überdies vom optimalsten Sound getragen werde. Die leibeigene Lobeshymne kommt denn auch nicht daher wie eine inhaltsleere Worthülse! Im Vergleich zu den vorangehenden Platten haben Caliban die Härtespirale sogar noch in sphärische Höhen geschraubt. Und dass die Notenschlüsselvirtuosen nicht nur in konservierter Form hart daherkommen, sondern auch live die Bühne in Schutt und Asche legen, das haben sie Ende Februar 2012 im Zürcher Dynamo, anlässlich ihrer Europatournee, bewiesen. Fantastisch.
„I Am Nemesis“, wild, verrucht, harsch und unzähmbar, spiegelt die Schattenseite der menschlichen Existenz. Ins Feld geführt werden – schreiend – Themen wie Verluste, Ängste, Gier, Betrug, Lügen, Faschismus, Verdummung, Wahnsinn et cetera. Calibans neuster Streich ist also nichts für Zartbesaitete. Letztere aber gehören ohnehin in Watte gepackt und in den Keller gestellt, auch sommers, insofern …
Tracklist:
1. We Are The Many
2. The Boogeyman
3. Memorial
4. No Tomorrow
5. Edge Of Black
6. Davy Jones
7. Deadly Dream
8. Open Letter
9. Dein R3.ich
10. Broadcast To Damnation
11. This Oath
12. Modern Warfare