Band: Burn The Priest
Album: Legion: XX
Genre: Metal
Label: Nuclear Blast
VÖ: 18. Mai 2018
Webseite: burnthepriest.lamb-of-god.com
Klammer auf: Bis 2000 nannten sie sich Burn The Priest. Seither touren sie als Lamb Of God um den Globus und gelten längst als unumstössliche Metal-Institution mit Millionen von Fans weltweit.
Unumstösslich? 2012 wurde Sänger Randy Blythe während ihrer Europatournee wegen Körperverletzung mit Todesfolge verhaftet. Er soll bei einem Konzert in Prag zwei Jahre zuvor einen Fan, der auf die Bühne kletterte, geschlagen haben. Dieser sei auf den Hinterkopf gefallen und später seinen Verletzungen erlegen. Eine U-Haft, eine happige Kaution und eine Prager Gerichtsverhandlung später das langersehnte Verdikt: Freispruch. Klammer zu.
Nebst dem finanziellen Aspekt ist dieser Horror natürlich nicht spurlos an Lamb Of God vorbeigegangen. Aber die US-Combo ist wieder da, unkaputtbar eben, und sie feiert mit „Legion: XX“ ihr 20-jähriges (Debüt-Album-)Jubiläum. Happy Birthday Burn The Priest aka Lamb Of God.
Priester verbrennen Burn The Priest keine, allenfalls könnte der eine und andere Priester in Flammen aufgehen – würde er sich „Legion: XX“ anhören. Denn was er hört, sind keine Orgel-Orgien, keine Nonnen-Tanzschritte, keine Messvertonungen, keine Psalmen-Sinfonien. Dafür hört er wunderbare Cover-Versionen wunderbarer Bands, wie zum Beispiel Cro-Mags, Agnostic Front, Ministry, Bad Brains oder The Melvins.
Lamb Of God lassen zwar kurzerhand ihren aktuellen Bandnamen aussen vor, kehren aber zu ihren Wurzeln zurück. Gitarrist Mark Morton dazu: „Um das Wesen von Burn The Priest wirklich zu verstehen, muss man zunächst die Umgebung betrachten, in der sie entstand, nämlich Mitte der 90-er Jahre, als Grunge und Alternative den Äther beherrschten. Soziale Medien und das Internet mussten erst noch ihre Rolle als Unterhaltungs- und Kulturquelle finden. Es war eine Zeit, in der DIY-Zines uns neue Bands und regionale Szenen vorgestellt haben.“
Die Metal-Krösusse überzeugen einerseits durch die gelungene Song-Auswahl, anderseits verlieren sie ihre imposante Aura auch nicht, wenn sie sich im Punk, Hardcore, Crossover und Noise wiederfinden. Gut gemacht, Burn The Priest, ich freue mich aber so oder so auf das nächste Album von Lamb Of God.
Tracklist:
1. Inherit The Earth (The Accused)
2. Honey Bucket (Melvins)
3. Kerosene (Big Black)
4. Kill Yourself (S.O.D.)
5. I Against I (Bad Brains)
6. Axis Rot (Sliang Laos)
7. Jesus Built My Hotrod (Ministry)
8. One Voice (Agnostic Front)
9. Dine Alone (Quicksand)
10. We Gotta Know (Cro-Mags)
Bandmitglieder:
Randy Blythe – Gesang
Willie Adler – Gitarre
Mark Morton – Gitarre
John Campbell – Bass
Chris Adler – Schlagzeug
Gründung:
1990
Text: Cyril Schicker