Band: Buckcherry
Album: Confessions
Label/Vertrieb: Eleven Seven / EMI
Veröffentlichung: 18. Februar 2013
Website: buckcherry.com
Geschrieben von: Nicole Imhof
Wieso fliegen Bands wie Buckcherry unter meinem persönlichen Radar hindurch? Denn was für mich eine Neuentdeckung ist, besteht bereits seit 18 Jahren und verkaufte über 2 Mio. Alben. Also definitiv kein unbeschriebenes Blatt oder unbekannte Lokalgrössen. Im Gegenteil. Die fünf Rocker von Buckcherry betreiben ihr Rock’n’Roll Leben im grossen Stil und wurden schon mehrmals mit den verschiedensten Preisen in der Musikszene ausgezeichnet.
Bereits ihr Debütalbum „Buckcherry“ brachte den ersten Erfolgshit „Lit Up“ (1999) hervor und seit dem ging es für die Jungs aus Los Angeles nur noch bergauf. Sofern man denn der Presseinfo zum Album und Berichten aus einschlägigen Internetseiten Glauben schenken kann. Denn so einfach ist das Business nun doch nicht und vor allem nicht, wenn man so bodenständigen, „dreckigen“ und simpel guten Rock macht.
Zum Glück liegt jetzt also das sechste Studioalbum „Confessions“ bei mir auf dem Tisch oder genauer gesagt als File in meinem Computer. Und schon nach dem Probehören ist für mich klar, das geht ab. Ihr Mix aus Punk und Rock ist einfach genial und hat Charakter. Der kratzige Gesang und die wirklich kompakt gespielten Gitarrenriffs grooven vom ersten Ton an.
Buckcherry erinnern mich an Velvet Revolver, Mötley Crüe oder Janes Addiction. Von der Attitüde und dem Soundmuster her sehr ähnlich und deshalb auch ganz nach meinem Geschmack. Wie haben es Buckcherry also geschafft, nicht auf meinem Radar aufzutauchen? Ich weiss es wirklich nicht und es ist eine Schande. Doch über den Weg gelaufen sind sie mir allemal immer mal wieder, allerdings im Hintergrund und leider unbemerkt z.B. mit Theme-Songs für die WWE oder bei diversen Filmsoundtracks. Sei’s drum …
„Confessions“ überzeugt mich, weil es aus einer guten Mischung von knackigen, treibenden Rock-Stücken und einer optimalen Anzahl herzerweichenden Balladen besteht. Überhaupt die Balladen! Wieso eigentlich schreiben sogenannte „bad boys“ die besten Liebeslieder? „The Truth“ oder „Dreamin Of You“ sind Liebeserklärungen, wie sie nicht schöner sein könnten – und frau sie meistens auch niemals zu hören bekommt (ist doch so :-)). Oder auch „Sloth“, einfach zum dahin schmelzen. Nur schon wegen diesem Song, verdient das ganze Album eine hohe Wertung.
Doch wie gesagt, Balladen sind die eine Seite und die temporeichen oldschool Rock-Stücke die andere. Bereits der erste Track „Gluttony“ geht voll ab und bei „Wrath“ kann man toll mit dem Kopf wackeln – ja, das Wackeldackel-Symptom und bei Songs wie „Lust“ wird es standesgemäss dirty, so wie es sich gehört eben. Alles andere wäre Kuschelpop und seid mal ehrlich, wer will das schon hören. Ihr nicht … aber Buckcherry auf alle Fälle!
Tracklist:
01. Gluttony
02. Wrath
03. Nothing Left But Tears
04. The Truth
05. Greed
06. Water
07. Seven Ways To Die
08. Air
09. Sloth
10. Pride
11. Envy
12. Lust
13. Dreamin‘ Of You
Bandmitglieder:
Josh Todd – Gesang
Keith Nelson – Gitarre
Stevie D. – Gitarre
Jimmy Ashhurst – Bass
Xavier Muriel – Schlagzeug
Gründung:
1995