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Band: Blue October
Album: Approaching Normal
Label/Vertrieb: Universal
Veröffentlichung: 20. März 2009
Website: www.BlueOctober.com
Geschrieben von: Nicole
Blue October, das ist definitiv mehr Pop als Rock. Aber eigentlich egal. Denn das fünfte Studio-Album der Texaner „Approaching Normal“ schlägt wieder gewaltig ein und steht dem Vorgänger „Foiled“ in Nichts nach. Herausgekommen ist das Album nun bald schon vor einem Jahr, doch nichts desto trotz, hier auch noch unsere Meinung dazu.
Die Gebrüder Furstenfeld verstehen ihr Handwerk und spielen gekonnt theatralische, filmreife Musik. Aber kein Wunder, kommen die Jungs ja aus dem Land der grossen Inszenierungen und Shows. Deshalb klingt auch jeder Titel irgendwie nach Film und hat Höhen, Tiefen, Drama und Gefühl. Dazu noch die grossartige und unverkennbare Stimme von Justin Furstenfeld, die kratzt und schmiert im gleichen Atemzug, herrlich.
Der erste Titel „Weight Of The World“ ist schon mal heftig und schwer lastet einem beim Hören das Gewicht der Welt imaginär auf den Schultern. Stimmungskurven sind gekonnt gesetzt, ein richtiges Schauspiel. Und gleich der nächste Track „Say It“ ist bereits mein persönlicher Liebling. Rockig, kräftig und impulsiv.
Auf noch einen fetzigen Song „Dirt Room“ folgt dann die erste Ballade „Been Down“. Gefühlsduselei par excellence. Doch weitaus schmerzvoller geht es weiter mit „My Never“, in die sich Blue October so richtig rein versinken und auf die Tränendrüsen drücken. Daraufhin folgt ein etwas abrupter Stilwechsel und „Should Be Loved“ passt mit seiner beschwingten Musik nicht wirklich so dazwischen. Dafür ist dann „Picking Up Pieces“ wieder einer meiner Favoriten, wenn auch ein langsamer.
Justin Furstenfeld ist ja bekanntlich Vater. Ob deshalb jedoch Lieder, wie das mit Kinderchor hinterlegte „Jump Rope“ und seiner Tochter Blue gewidmete, „Blue Does“ auch auf Platte verewigt werden müssen, sei Geschmackssache. Ich überspring’s lieber und lande direkt am Ende mit „The End“.
„The End“ ist ziemlich krass. Der Text handelt davon, wie weit Menschen gehen können, wenn sie Eifersüchtig und gekränkt sind. „…I cocked the pistol pulled the trigger, and all I saw was red…“. Die erzählte Handlung ist so ungeschminkt und direkt, dass dieses Lied auf der „Clean-Version“, also der „sauberen“ Version des Albums, nicht enthalten ist.
Irgendwie bin im am Ende hin- und hergerissen und kann nicht genau definieren, wie gut ich diese Scheibe im Ganzen finden soll. Und da grundsätzlich ja immer für den Angeklagten, gut gemeinte vier Sterne von mir.
Tracklist:
01 Weight Of The World
02 Say It
03 Dirt Room
04 Been Down
05 My Never
06 Should Be Loved
07 Kangaroo Cry
08 Picking Up Pieces
09 Jump Rope
10 Blue Skies
11 Blues Does
12 End
Bandmitglieder:
Vocals, Guitar, Piano: Justin Furstenfeld
Violin, Mandolin, Keys: Ryan Delahoussaye
Drums: Jeremy Furstenfeld
Guitar: CB Hudson III
Bass: Matt Noveskey
Gründungsjahr:
1995
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