Band: The Birthday Massacre
Album: Superstition
Genre: Synth-/Future-Pop, New Wave
Label/Vertrieb: Metropolis
Veröffentlichung: 14. November 2014
Website: birthdaymassacre.com
Geschrieben von: Cyril Schicker
Melodien. Melodien. Melodien. Der inzwischen achte Longplayer der an und für sich famosen Kanadier ist hiermit eigentlich rundum-rezensiert. Wer Melodien mag, der mag Melodien. Ja klar. Was sonst. Selber Schuld. „Superstition“ von The Birthday Massacre ist eine wahrhaftige Ode an die Melodie. Oder das silberne Kleid der Melodie. Melodiöses Silberkleid. Silbernes Melodiekleid. Eingekleidete Silbermelodie.
Ach, ich schweife ab. Kein Wunder auch, denn leider wird es nur zu selten ruppig. Eigentlich nie. Fast nie. Der Opener „Divide“ zeigt immerhin, wie fantastisch-harsch das Goldkehlchen Chibi auch als Mikrofon-Aggressor zu überzeugen vermag oder besser gesagt vermöge. Doch The Birthday Massacre haben sich schon länger von den ultra-harten Tönen verabschiedet – und sich mehr und mehr dem verträumten Synth-/Future-Pop hingegeben. Insofern ist es keine Überraschung und darf macht denn auch den Hund in der Pfanne nicht (mehr) verrückt.
„Destroyer“ kokettiert immerhin noch mit schleppendem Gitarren-Sound, „Surrender“, „Sound“ oder „Trinity“ dahingegen sind balladesk. Und „The Other Side“, ja, dieses Schmankerl tendiert wieder in Richtung damals. Ansatzweise. Aber The Birthday Massacre haben sich diese Platte verdient, sammelten sie crowdfunding-isierend doch das stolze Dreifache. Und auch wenn ich es nicht gerne zugebe, irgendwie hat „Superstition“ halt doch etwas, das einen packt. Etwas, das einen immer wieder dazu bringt, ein Ohr reinzuhängen, die Play-Taste zu drücken – um dann die Kanadier zu verfluchen, weil sie, eben, einstige Pfade verlassen haben.
Aber nicht nur für Fans oder hartgesottene Melodie-Freaks ist „Superstition“ ein Schmankerl. Das Album hat zuckerwattesüsse Seiten, klebt aber nicht zwischen den Zähnen, sondern entzückt auf die ganz eigene Art und Weise. Das ist schön, macht halt doch hellhörig. Und verdient Respekt.
Tracklist:
01. Oceana
02. Tempting Fate
03. Islands
04. Diaries
05. Ashes
06. Surrender
07. Night Skies
08. Destroyer
09. Rain
10. Superstition
11. Nighttime
12. The Other Side
13. Set Sail
Bandmitglieder:
Gesang – Chibi
Gitarre – Rainbow
Gitarre – M. Falcore
Schlagzeug – Rhim
Keyboard – Owen (2004–)
E-Bass – Nate Manor (2010–)
Gründung:
1999 (noch unter dem Namen Imagica)