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Between The Buried And Me – The Blue Nowhere

19/09/25
von David Spring

BetweenTheBuriedAndMe-TheBlueNowhere

InsideOut Music / VÖ: 12. September 2025 / Prog-Metal
betweentheburiedandme.com

Text: David Spring

Mal wieder Lust auf eine unmenschliche Anzahl Taktwechsel, monströse musikalische Kapriolen, sämtliche Ufer überbordende Kompositionen und einen wilden Ritt durch lärmige Klangbilder und schreiende Gedankenstürme? Dann ist es Zeit für ein neues Album von Between The Buried And Me!

Wie man es von den neuerdings zum Quartett geschrumpften Prog-Metal-Titanen aus North Carolina kennt, ist auch ihr neustes Werk nichts für schwache Nerven oder für Menschen mit allzu kurzer Aufmerksamkeitsspanne. Nach dem starken, aber nicht alle Erwartungen erfüllenden «Colors II» von 2021 sowie dem ziemlich unzeremoniellen Rauswurf von Gitarrist Dustie Waring (#MeToo ist alles, was dazu gesagt werden muss) waren Fans und die Musikwelt gleichermassen gespannt, was als Nächstes kommt. Nun, 71 Minuten Spielzeit bieten bestimmt für jeden Prog-Geschmack etwas. Between The Buried And Me sind mit voller Kraft zurück und haben ein gewaltiges Werk geschaffen, das so unzugänglich und verstörend wie eingängig und faszinierend ist.

Es ist nicht einfach, hier von einzelnen Songs zu sprechen, da in jedem der zehn Stücke unfassbar viel passiert. Der Opener «Things We Tell Ourselves In The Dark» zum Beispiel ist für Between-The-Buried-And-Me-Verhältnisse eher im melodiösen oder gar vergnügt wirkenden Spektrum angesiedelt, was nicht heissen will, dass im fast achtminütigen Track alles nur frohgemut ist. Keine Band spielt so gekonnt mit losgelöstem, brachialem Wahnsinn und himmelhoch jauchzendem Bombast wie sie. «God Terror» zeigt die Band danach von ihrer brutaleren Seite und stellt die gewaltigen Growls von Sänger/Keyboarder Tommy Giles unter Beweis, bevor «Absent Thereafter» dann zum ersten Mal die Zehn-Minuten-Grenze sprengt. Was dieser geniale Track alles auffährt, ist kaum in Worte zu fassen. Besser, man haut sich das einfach auf die Ohren und geniesst Between The Buried And Me in Rein- und Höchstform.

Forrest Gump verglich das Leben mal mit einer Box voller Pralinen, da man nie weiss, was einen erwartet. Das passt auch für «The Blue Nowhere» nicht schlecht, wobei der Vergleich mit Wes Andersons «Grand Budapest Hotel» nicht nur dank des verstörenden Videoclips zu «Things We Tell Ourselves In The Dark» sogar noch treffender wäre. Jeder Song birgt Unerwartetes und zeigt die Band in einer neuen Vignette, als ob man eine Tür nach der anderen öffnet und kurze Einblicke in das Leben der verschiedenen Personen dahinter erhält. Folglich wiederholt sich kaum je ein Part, was es schwer macht, sich an einem roten Faden festzuhalten. An diesem Markenzeichen von Between The Buried And Me scheiden sich die Geister seit jeher; es macht den Zugang zu dieser an Kreativität kaum zu bremsenden Band nicht leicht. Aber halb so wild, denn die wenigsten werden sich diese Platte anhören, ohne zu wissen, worauf sie sich einlassen.

Wie es sich für ein amtliches Prog-Metal-Album gehört, kommt das Beste zum Schluss: «Beautifully Human» rundet das Werk wundervoll ab. Es löst bei mir immer besondere Freude aus, wenn die letzten Minuten eines Albums Passagen des ersten Songs aufgreifen, da will ich erst recht nochmals von vorne beginnen. Between The Buried And Me spielen 2025 weiterhin unerreicht in ihrer eigenen Liga. Absolute Spitzenklasse, wenn man dieser Art Musik zugeneigt ist. Darum ist «The Blue Nowhere» einmal mehr ein fabelhaftes Werk, so herausfordernd wie belohnend, so unberechenbar wie erfüllend, so verwirrend wie erleuchtend – kurz: ein kopfzerbrechender Hochgenuss!

Eingeordnet unter Musik-Rezension Schlagworte: Between The Buried And Me, David Spring, Metal, Progressive Metal, The Blue Nowhere
Trash Tongue

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