Datum: 2. Dezember 2011
Ort: Stadthalle – Bülach
Bands: Whitesnake / The Answer / Sinner
Während früher die Bands öfters erst mit Verspätung auf der Bühne standen, war es in den letzten Wochen komischerweise gerade umgekehrt und die Supportbands fingen häufig zu früh an. So war es auch an diesem Abend. Zudem kam noch hinzu, dass sich die Türen zur Stadthalle Bülach dann auch noch erst etwa eine halbe Stunde später als geplant öffneten. Während also Sinner bereits spielten, standen viele noch draussen im Regen in der Schlange und warteten darauf endlich ins Trockene zu kommen. Dies ist auch der Grund, warum ich über Sinner nichts sagen kann, ausser dass das, was ich noch so halb mit einem Ohr mitbekommen habe, ganz gut klang.
Als zweiten Support waren The Answer mit dabei, welche einen recht starken Auftritt hinlegten. Die Iren gaben alle ziemlich Gas und man merkte, dass sie Spass dabei hatten. Vor allem Sänger Cormac Neeson wirbelte auf der Bühne umher, was das Zeug hielt. Seine Mähne flog dabei nur so durch die Luft. Die Zuschauer schienen von ihrer Musik sehr angetan zu sein und belohnten sie mit viel Applaus. Wer The Answer nochmals und vor allem auch mit einem längeren Set sehen möchte, sollte sich den 21. Januar 2012 schon mal dick im Kalender anstreichen, denn dann spielen sie als Headliner im Zürcher Club Mascotte.
Locker flockig und mit freudigem Gesichtsausdruck betraten die Herren von Whitesnake die Bühne, begrüssten das Publikum und nachdem Coverdale eine lautes «Are you ready?» ins Mikrophon schrie und den Mikroständer herum schleuderte, krachten sie auch gleich mit dem ersten Song «Bad Boys» los. Die Besucher waren bereits zu diesem Zeitpunkt Feuer und Flamme, was auch bis zum Ende des Konzertes anhielt. In bester Rockmanier gaben Whitesnake Klassiker wie «Love Ain’t No Stranger» oder «Here I Go Again» zum Besten. Vor allem bei letzterem ging richtig die Post ab. Auch fehlten einige neuere Stücke wie «Steal Your Heart Away» oder «Love Will Set You Free» nicht. Zudem spielten sie unter anderem auch noch ein Cover von Deep Purple.
Zwischendurch gab es mal ein Gitarrenduell, bei welchem Doug Aldrich und Reb Beach ihr Können zeigten. Während ich Gitarrensoli gerne mag, gehen mir die ständigen Drumsoli auf den Geist, da es praktisch bei jedem zweiten Konzert eines gibt und diese dann meistens auch noch eine gefühlte Ewigkeit dauern – und ich die einfach irgendwie langweilig und leicht einschläfernd finde. Als Drummer Brian Tichy mit seinem Solo begann, war ich kurz davor die Flucht zu ergreifen, doch dann entpuppte es sich als sehr einfallsreich und unterhaltsam. Sehr nett waren auch der Einsatz der Bongos und die fluoreszierenden Drumsticks, mit welchen er so halb jonglierte.
Gleich anschliessend stellte Coverdale die Band vor. Das Ganze auf eine ziemlich kurzweilige Art und Weise. Dabei wurden kleine Snippets von «We Will Rock You» oder «Eye Of The Tiger» gespielt, begleitet von zahlreichen «dummen» Sprüchen, welche zum Grinsen veranlassten. Überhaupt war Coverdale während des gesamten Auftritts sehr redselig und ein richtig guter Entertainer. Auch wenn oder vielleicht gerade weil er schon so lange im Business ist, kam alles spontan und überhaupt nicht gekünstelt rüber. Zu bemängeln gab es meines Erachtens nichts, denn es war ein super Konzert. Doch einigen Leuten war der Gesang teilweise ein Dorn im Auge bzw. in den Ohren, da Coverdale zwischendurch und vor allem gegen den Schluss wohl ein bisschen an seine Grenzen kam, doch was soll’s, er ist auch nicht mehr der Jüngste – und so hörte man auch, dass er live sang. 😉
Setlist Whitesnake:
Intro
01. Bad Boys
02. Give Me All Your Love
03. Love Ain’t No Stranger
04. The Deeper The Love
05. Steal Your Heart Away
06. Forevermore
07. Gitarrenduell (Snake Dance)
08. Can You Hear The Wind Blow
09. Rock Me Baby [B.B. King Cover] [Snippet]
10. Love Will Set You Free
11. The Badger / Drum Solo
Bandpräsentation
12. Is This Love
13. Fool For Your Loving
14. Here I Go Again [eingeleitet mit «White Christmas»]
15. Burn [Deep Purple Cover]
16. Soldier Of Fortune
17. Still Of The Night
Text + Bilder: Jasmin Stierli