22. November 2019
Dynamo – Zürich
Bands: Welshly Arms / The Glorious Sons
Auch wenn draussen die Temperaturen langsam Richtung Minusgrade wanderten, waren etliche Konzertbesucher am Freitag ins Dynamo gepilgert. Gut gefüllt und mit der Voraussetzung „kuschelig warm“, ein wunderbares Kontrastprogramm zu einem abendlichen Spaziergang, bei dem man sich frierend bewegt. Passend dazu gab es eine doppelte Portion Rock und Blues auf die Ohren.
Los ging es mit der kanadischen Rock-Band The Glorious Sons, bestehend aus den beiden Brüdern Brett Emmonds (Gesang, Gitarre) und Jay Emmonds (Gitarre, Gesang), Chris Koster (Gitarre), Chris Huot (Bass), sowie Adam Paquette (Drums). Sie lieferten, wie ihr Name schon versprach, ein herrlich rockiges, etwa 45 Minuten langes Set ab. Viel Bewegungsfreiheit hatten The Glorious Sons auf der Bühne zwar nicht, trotzdem transportieren sie diese musikalisch auf das Publikum. Frontmann Brett Emmonds brillierte stimmlich durchgehend und lebte die Songs zusammen mit seinen Kameraden voll aus.
Nach kurzer Umbaupause nahm die Vorfreude auf den Hauptact endlich ein Ende. Und auch die aus Cleveland, Ohio stammenden Welshly Arms durchlebten am heutigen Abend ein Kontrastprogramm. Sie spielten nämlich vor ihrem intimen Konzert im Dynamo noch zwei Songs auf der „Energy Star Night“ im Hallenstadion, vor rund 14’000 BesucherInnen. Eingeläutet wurde der Auftritt mit dem Song „I Feel Good“ ab Konserve, nach dessen Ende nacheinander Mikey Gold (Schlagzeug), Jimmy Weaver (Bass), Brett Lindemann (Keys), Bri und Jon Bryant (Hintergrundgesang) und zuletzt Frontmann Sam Getz die Bühne betraten. Ihr Set starteten Welshly Arms mit dem dynamischen Song „Never Be The Same“, gefolgt von „Who We Are“. In der Setlist durften natürlich ihre Hits wie „Legendary“ oder „Sanctuary“ nicht fehlen. Welshly Arms versprühten durch ihre Präsenz und Musik viel positive Energie auf der Bühne. Die Wirkung wird vor allem von kraftvollen Beats und Gitarren-Riffs getragen, gepaart von der Stimme von Sam Getz, wie auch den souligen Gesängen von Bri und Jon Bryant. Gerade die zwei konnten ihr stimmliches Können immer mal wieder in den Songs einbringen, brillierten mit viel Gefühl und begeisterten damit die Zuhörer vor Ort.
Zwischen zwei Songs ging Frontmann Sam Getz kurz von der Bühne und kam mit einem Karton voller Kuchen wieder. Jon Bryant hatte nämlich Geburtstag und zusammen mit dem ganzen Publikum wurde im Chor „Happy Birthday“ gesungen. Gegen Schluss ihres Sets stimmten Welshly Arms mit „Something“ sogar noch einen Beatles-Song an, welcher durch Sams Stimme sehr authentisch rüberkam. In der Bühnenabsenz zwischen Set und Zugaben wurden Welshly Arms nicht mit gewöhnlichen „Zugabe“-Rufen wieder auf die Bühne zurückgeholt, hier stimmte das Publikum nochmals zu einem „Happy Birthday“ an, diesmal aber komplett in deutscher Fassung. Die Band bedankte sich mit sympathischer Glückseligkeit bei den BesucherInnen, welche selbiges anhand von Applaus und Jubelrufen zurückgaben. Ein weiteres Mal überzeugten Welshly Arms mit einem absolut soliden und starken Auftritt in Zürich.
Setlist (Quelle: setlist.fm)
1. Never Be The Same
2. Who We Are
3. Wild
4. Indestructible
5. Sanctuary
6. Proud
7. Leave It All Behind
8. Unspoken
9. Legendary
10. Dirty Work
11. Stand
12. Trouble
13. Something (The Beatles Cover)
14. Love Of The Game
15. Down To The River
16. Learn To Let Go
Zugaben:
17. Love In A Minor Key
18. Bad Blood
Text: Madeleine Fuhrer