Datum: 4. März 2014
Ort: Alte Kaserne – Zürich
Bands: The Warlocks / Marblewood / The Royal Hangmen
An ein Konzert zu gehen, bei dem man noch keine Band kennt, finde ich spannend und führt immer wieder zu Überraschungen. Meist positiv. Diesen Dienstag in der tollen Location der Alten Kaserne in Zürich, traf das bedingt zu. Teils, teils würde ich sagen.
Den Auftakt machten die Schweizer The Royal Hangmen. Sehr cooler und solide gespielter Garage-Rock der gute Laune macht und zum Tanzen einlädt. Die Hangmen sind alte Hasen im Business und so war ihr Auftritt lässig und professionell. Ein Hauch Oldschool wurde versprüht und es fehlten nur die Damen in hübschen Rockabilly Kleidern, um den Sixties Groove zu vervollständigen. Mir hat es sehr gut gefallen.
Die zweite Band Marblewood hatte einerseits Heimvorteil und andererseits gleichzeitig Plattentaufe an diesem Abend. Und so nahmen sie sich ordentlich Anrecht auf Zusatzspielzeit heraus, was zur Folge hatte, dass die letzte Band des Abends erst nach 23 Uhr an die Reihe kam. Es kamen offensichtlich viele Besucher hauptsächlich, um ihre Freunde auf der Bühne zu unterstützen und das gab dem Ganzen eine angenehme Stimmung.
Marblewood spielen experimentellen Rock mit viel Blues und versuchen in die gleichen Fussstapfen wie Deep Purple und Co. zu treten. Dieses paar Schuhe ist allerdings noch sehr gross, doch die Herren und eine Dame punkteten mit Charme und Spielfreude und sind auf dem richtigen Weg. Auch hier eine positive Überraschung. Und dass ich kein Freund von Solos bin, egal ob Bass, Schlagzeug oder Gitarre, ist halt mein persönliches Ding. Dem restlichen Publikum haben diese Einlagen gut gefallen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit haben es schliesslich auch die Warlocks aus Los Angeles auf die Bühne geschafft und ich hoffte, mein Ausharren würde belohnt. Doch alles andere trat leider ein. Psychedelische Klänge, ein Nebelmeer (die Sisters Of Mercy würden zwar noch immer nur müde lächeln) und Schattengestalten, die aus dem Nebel heraus traten. Licht gab es stimmungsvoll nur von hinten, so dass man keine Gesichter erkennen konnte.
Der Soundteppich war melancholisch, düster, psychedelisch und eigentlich sehr angenehm. Bis der Gesang einsetzte. Ich habe es bis zu Beginn des dritten Liedes ausgehalten in der Hoffnung, dass vielleicht mit Hilfe weiterer Effekte auf der Stimme ausgeholfen wird. Aber das passierte bis zu diesem Zeitpunkt nicht und ich gab auf. Schade drum, ab Band oder YouTube klang es vielversprechend. War wohl nix.
Somit von hot und top zu flopp … 🙂
Text: Nicole Imhof