Datum: 13. November 2012
Ort: Kofmehl – Solothurn
Bands: Trivium / As I Lay Dying / Caliban / Upon A Burning Body
Wer denkt, dass an einem gewöhnlichen Dienstagabend alles schön gemächlich voran geht, dass sich die Woche schön entspannt wieder dem Wochenende nähert, der kann an diesem Abend definitiv nicht im Kofmehl gewesen sein. Denn da ging es alles andere als gemächlich zu und her.
Der Abend kam einem Pakt mit dem Teufel gleich. Vier Bands brachten die Menge zum Toben, die Haare zum Fliegen und meine Begeisterung zum Wallen.
Den Anfang machten bereits um 19:00 Uhr die Texaner Upon A Burning Body. Trotz der frühen Stunde war das Kofmehl keinesfalls leer und die Leute bewiesen schon beim Gig der Vorband gewaltige Feierlaune. Die sympathischen Amerikaner schienen selbst ein bisschen erstaunt über die Anzahl der schon anwesenden, bestens gelaunten Besucher im heimeligen Solothurner Club. Mir gefiel die Band eigentlich sehr gut, sie passte auch perfekt zu den kommenden Acts und waren darum so ziemlich eine Idealbesetzung. Mit kräftigen Deathcore erfreuten sie die bereits anwesenden Gäste des Kofmehls.
Als Zweites kam die deutsche Metallcore-Band Caliban. Hoppla, zu meinem Erstaunen ging da das Publikum schon ab wie eine Horde Wildgewordener. Caliban wurden bereits wie Headliner gefeiert. Diese waren natürlich vor Begeisterung kaum zu bremsen und animierten mit einer wirklich überzeugenden Leistung das Publikum ebenfalls zur Höchstleistung. Beim Blick auf die tosende Menge, war ich ziemlich schnell, ziemlich froh einen Platz auf der sicheren Tribüne zu haben. Eine ganze Menge von Leuten wurde auf den Händen über die Menge auf die Bühne befördert, von da hüpften sie dann wieder zurück. Frontmann Andreas Dörner, forderte das Publikum mehrmals zum Stagediving auf, das stiess natürlich auf grosse Begeisterung und wurde voll und ganz ausgekostet. Bereits bei Caliban gab es unzählige Wall-Of-Deaths, Circle- und Moshpits, das Publikum war bereits bei der zweiten Band ausser Rand und Band. Ich war gespannt ob die Feierwütigen bis am Schluss so durchhalten würden.
Weiter ging es mit brachialem Metalcore, diesmal aus dem Hause As I Lay Dying. Das Publikum machte genau so weiter wie es bei Caliban aufgehört hatte. Holla die Waldfee, da war was los. Neuerdings wurde sogar noch das normale „Auf-den-Händen-nach-vorne-zur-Bühne-getragen-Werden“ als langweilig empfunden. Das reichte den mutigen unter den mutigen Crowdsurfern nicht aus, sie sprangen vom Balkon des Clubs auf die Hände der Zuschauer. Hoppla, da staunten ich sowie auch die Band nicht schlecht, das sah nach einer echt gefährlichen waghalsigen Aktion aus. Dies wurde sehr schnell zum Trend und weitere Waghalsige stürzten sich vom Balkon herab in die tosende Menge. Ich meinerseits war restlos begeistert!
As I Lay Dying waren schon zum Voraus mein Highlight des Abends, dies wurde durch das absolut hammermässige Konzert nun mehr als nur Bestätigt. Erbarmungslos wurden wir mit knallhartem Getöse in den Bann gezogen. Auch ich konnte nicht anders als volle Kanne meine Mähne zu schwingen. Frontmann Tim Lamesis beeindruckte nicht nur mit seiner Gabe Leute zu begeistern sondern auch mit seinen Oberarmen die schätzungsweise den selben Umfang wie meine Oberschenkel hatten. Echt krasse Sache. Leider Gottes war auch das Konzert schneller vorbei als mir lieb war. Es war absolut grandios, jede Nackenstarre hat sich gelohnt. Ich bereue nichts.
Wer denkt, das sei es schon gewesen der täuscht sich gewaltig. Das Konzert von Trivium war ebenfalls ein Knaller. Sozusagen ein Abschluss der es in sich hatte. Die Amerikaner waren mit ihrem aktuellen Album „In Waves“ am Start. Müdigkeit? Fehlanzeige! Das Publikum feierte noch genau so ausgelassen weiter wie bei den vorherigen Acts. Die Jungs schienen hellauf begeistert zu sein und animierten die Leute weiter alles zu geben. Präzise gespielt und mit einem erstklassigen Line-Up wusste die Band mich sowie auch das restliche Publikum zu begeistern.
Begeistert. Jösses Rösi, ja das war und bin ich noch heute. Das hat echt gerockt!
Text+Bilder: Miriam Ritler