Datum: 15. März 2014
Ort: X-TRA – Zürich
Bands: The Beauty Of Gemina / The Prostitutes
Im Februar 2014 veröffentlichten The Beauty of Gemina ihr neues Studioalbum „Ghost Prayers“ – und dieses wurde im X-TRA mit einem Konzert und einer Aftershowparty gefeiert. Zu Recht, denn das Album ist differenziert und wagt sich in neue musikalische Bereiche vor, weg aus der reinen Düsterkeit.
Zuerst aber spielten The Prostitutes, eine aus Prag stammende Band mit einem Namen, der an die Punkbands der 70er Jahre erinnerte. Und tatsächlich erklangen auf der Bühne Elemente von Post-Punk, durchmischt mit Indie-Rock und Electronica. Die Band kam beim Publikum gut an; besonders erwähnenswert ist der Song „Sunshine“ mit seinen Anklängen an The Cure und Joy Division.
The Beauty of Gemina legten gleich fulminant mit Liedern aus dem neuen Album los („Run Run Run“, „All Those Days“), griffen danach mit „This Time“ und „Haddon Hall“ zurück in die Vergangenheit und preschten darauf mit „I Wish You Could Die“ wieder in die Gegenwart vor. Eine abwechslungsreiche Mischung aus allen Ären der Band, die sich über das ganze Konzert erstreckte und dabei die Bandbreite ihres Schaffens aufzeigte.
Der erste richtig hörbare Bruch entstand bei „Mariannah“ und dem darauffolgenden „Down By The Horses“: zwei Songs, die von Americana und Country beeinflusst und so gar nicht typisch sind für den Sound von The Beauty of Gemina. Natürlich wollte die Band mit dem aktuellen Album genau diese untypischen Wege beschreiten; allerdings fielen diese Stücke, so gerne ich sie auch hörte, im Gesamtzusammenhang etwas aus dem Rahmen. Es war vor allem Michael Seles sonore Stimme, die die verschiedenen Musikstile während des Konzertes zusammenhielt.
Sehr schön kam seine Stimme bei den akustischen Nummern zur Geltung („Into Black“) – schade nur, dass die ruhigen Momente oft vom Gequassel der Zuschauer übertönt wurden. Sele brauchte eine Weile, um so richtig aus sich herauszukommen, aber spätestens bei „Fight Song“ heizte er die Stimmung vollends an. Das Publikum machte auch bei denjenigen Liedern mit, die erst gerade herausgekommen sind – ein Beweis dafür, wie sehr „Ghost Prayers“ schon eingeschlagen hat.
Der dröhnende Bass und die Elektroklänge von „The Lonesome Death Of A Goth DJ“ sorgten für eines der Highlights des Abends. Ein weiterer Höhepunkt war der Klassiker „Suicide Landscape“, der akustisch begann und dann Stück für Stück von der Band aufgebaut wurde, bis der Song in voller Instrumentierung endete.
„Wir sind zum fünften Mal hier – es ist wunderbar“, sagte Sele während des Konzerts. Dem kann ich nur zustimmen.
Michael Sele, Vocals, Guitars & Piano
Marco Gassner, Guitars
Dave Meier, Bass
Mac Vinzens, Drums
Setlist:
Run Run Run
All Those Days
This Time
One Step To Heaven
I Wish You Could Die
Haddon Hall
Mariannah
Down By The Horses
Dark Revolution
Into Black
Fight Song
The Lonesome Death Of A Goth DJ
Dark Rain
Rumours
Dancer On A Frozen Lake
Suicide Landscape
One Million Stars
Darkness
Last Night Home
Hunters
Seven-Day Wonder
When We Know
[Quelle: Setliste von der Bühne]
Text + Bilder: Anna Wirz