17. März 2018
Z7 – Pratteln
Bands: The Temperance Movement / Thomas Wynn And The Believers
Ein vielversprechender Abend für die Liebhaber von Southern- und Blues-Rock war an diesem Abend in der Konzertfabrik Z7 in Pratteln angesagt. Und so ging es mit den Musikern Thomas Wynn And The Belivers auch gleich mit wunderbarem Southern-Rock los. Die Band aus Florida hört sich nicht nur südlich-amerikanisch an, sondern verbreitet auch einen Hauch südlich-amerikanisches Ambiente durch und durch.
Das singende Geschwister-Duo Thomas und Olivia Wynn harmoniert stimmlich perfekt zusammen. Begleitet durch ihre Band inklusive Hammond-Orgel und Mundharmonika-Einlagen ist Authentizität vollkommen gegeben. Ihre Songs begeistern, reissen mit und besonders die Stimme von Olivia Wynn bleibt in den Ohren. So braucht es auch keine vielen Worte drumherum, der Kontakt zum Publikum fliesst durch die Musik von Thomas Wynn And The Believers mit viel Sympathie komplett hinüber. Purer, guter, bodenständiger Southern-Rock ohne viel Schnick-Schnack. Selbst Sänger Phil Campbell von der nachfolgenden Band The Temperance Movement lässt es sich nicht nehmen, ein paar Songs auf der Seite der Bühne mitzuhören, bevor er selber mit seiner Band das Z7 rockt.
Authentisch geht es weiter mit den Headlinern des heutigen Abends, dem britischen Quintett The Temperance Movement – und einer temperamentvollen Packung erdigen Blues Rocks. Temperamentvoll nicht nur durch die schnelleren Songs der Band, sondern auch die Performance von Sänger Phil Campbell, welcher auf der Bühne alles gibt und mit der Musik völlig mit- und abgeht. Da erscheinen die Mitmusiker, bestehend aus dem australischen Schlagzeuger Damon Wilson, dem ehemaligen Jamiroquai-Bassisten Nick Fyffe und dem Gitarristen Paul Sayer, eher zurückhaltend und als ein Ruhepol von The Temperance Movement. Die geniale, spezielle Stimme von Phil Campbell zieht die Zuhörer genauso in ihren Bann, wie die besondere Gestik des Sängers – welche direkt etwas an den 2014 verstorbenen Joe Cocker erinnert, wenn doch wohl noch etwas ausgelassener und extremer. Es scheint, als fliesse die Musik direkt durch Phil Campbells Körper und er stehe keine Minute still auf der Bühne.
Auch bei The Temperance Movement lebt die Live-Show von der musikalischen Darbietung, ohne viel Gerede oder ausgefallene Lichteffekte dazu oder dazwischen. Die Verbindung zum Publikum entsteht ganz natürlich durch die Songs und The Temperance Movement hinterlassen pure Begeisterung. Zurecht gelten sie als Senkrechtstarter der britischen Rockszene und zählen auch schon länger zu einer festen Grösse im Classic Rock Bereich. The Temperance Movement präsentieren nicht nur Songs aus ihrem Frischling „A Deeper Cut“, der erst Mitte Februar 2018 erschienen ist, sondern bringen einen Mix durch ihre bisher drei Studioalben. Eine absolut solide, wirbelnde Show, die die Briten dem Publikum im Z7 heute abliefern – von Rock´n´Roll-Knallern über belebten Blues-Rock bis hin zu eingängigen Balladen ist alles dabei.
Text: Madeleine Fuhrer