Datum: 8. November 2011
Ort: Komplex 457 – Zürich
Bands: The Subways / The Computers / The Dancers
Ein Trio mit Namen The Dancers bestehend aus einem singenden Gitarristen, einer adretten Bassistin und einem etwas verkrampft wirkenden Schlagzeuger aus Frankreich, durfte um 19:45 Uhr den Konzertabend eröffnen. Sie spielten nach eigenen Angaben zum ersten Mal in der Schweiz. Der berühmte französische Charme und ihr Sound im Indie-Pop Stil traf den Geschmack der Zuschauer. Immer wieder klatschte das Publikum mit und spornte das Trio an. Nach gut 30 Minuten verliess die Band unter grossem Applaus die Bühne.
Nach einem Umbau und einem kurzen Soundcheck sprangen die fünf weiss gekleideten Männer von The Computers auf die Bühne. Sie legten gleich mächtig los, aber leider drang nur ein Soundbrei aus den Boxen. Ich konnte das Gitarrenspiel nicht hören, auch die Keyboards waren kaum bemerkbar, dafür dominierte der Schlagzeug Sound. Dazu gefiel mir der Schreigesang des Sängers gar nicht, dafür konnte er beim Unterhaltungswert punkten: Er sprang immer mal wieder mit Gitarre und Mikrophon ins Publikum und rockte ab… aber nach drei Songs hatte ich genug und ging ins Fumoir… Nein, diese Band war nicht mein Ding.
The Subways enterten nach einem kurzen Intro unter lautstarkem Beifall die Bühne. Gleich beim ersten Song sang sich die Meute warm. Selten erlebte ich ein so ausgelassenes und begeistertes Publikum an einem Konzert in der Schweiz. Billy, der rothaarige Sänger mit viel Energie und ein Gitarrist erster Güte, Charlotte, im schwarzen Paillettenkleid am Bass, mit flinken Fingern spielte sie tanzend oder hüpfend auf ihren Saiten und Josh, der Schwerarbeiter am Schlagzeug, brachten das Publikum zum Schwitzen und Toben. Besonders begeisterte mich das punkige „We Don’t Need Money To Have A Good Time“ oder der Ohrwurm „Rock’n’Roll Queen“.
Das Publikum geriet immer mehr in Ekstase und immer mal wieder war Crowdsurfing angesagt, der Höhepunkt war als sich ein Pogo-Kreis bildete und alle darin um die Wette sprangen und pogten. Die Aktion wurde von The Computers ausgelöst, sie mischten sich in weissen Leintüchern mit aufgemalten Gesichtern gekleidet unter die Fans. Mit „It’s A Party“ und einem oben ohne Stagediving von Billy, fand das Konzert nach gut 80 Minuten ein fulminantes Ende.
The Subways haben definitiv das Zeug zu einer Weltkarriere. Wer das bekannt zurückhaltende Zürcher Publikum so in seinen Bann ziehen kann, dem stehen die Pforten zum Rockolymp offen.
Text: JHG Shark
Bilder: Nathalie Senn