Datum: 15. November 2014
Ort: Das Cann – Stuttgart (D)
Bands: Staubkind / The Weyers
Seit Jahren stand Staubkind auf meine „live zu erleben“ –Liste. Im Zuge ihrer Promotour zum neuen Album „Alles Was Ich Bin“ haben es Staubkind auch endlich einmal in mein Konzert- Einzugsgebiet – die nördliche Schweiz und der Südwesten Deutschlands – nach Stuttgart geschafft.
Mit zwei Vorbands ist Staubkind zum Club „Das Cann“ in Stuttgart angereist. Sänger und Songwriter Sebastian Niklaus präsentierte seine ‚Songs aus dem Leben mit all seinen Facetten‘ gut gelaunt und fröhlich, und auch das Schweizer Duo The Weyersheizten die Stimmung des Publikums mit Kostproben ihres Debutalbums „Within“ gekonnt auf.
Louis Manke, Sänger und Frontmann von Staubkind, präsentierte sich quirlig, gut gelaunt und charismatisch. Stuttgart bildete den Abschluss ihrer Tour, und man merkte der Band an, wie sehr sie die letzten Wochen genossen haben. Selten habe ich ein Konzert gesehen, in dem die Spielfreude so ehrlich und aufrichtig gezeigt und auf das Publikum transferiert wurde!
Nach dem Auftakt „Bis Ans Ende Der Welt“ vom neuen Album wurde ein schöner Mix aus alten und neuen Songs gespielt. So durfte ihr Klassiker „Dein Engel Schweigt“ vom 2005 erschienenen Debutalbum „Traumfänger“ keinesfalls fehlen und wurde von den alten Hasen unter den Fans frenetisch gefeiert.
Der Schwerpunkt der Setlist lag jedoch auf den neuen Stücken des aktuellen Albums „Alles Was Ich Bin“ und anderen neueren Songs – sicherlich keine schlechte Wahl.
Einem von Sänger Louis aufgefordertes kurzes Handvoting ergab, dass ca .75% des Publikums die Band erst seit dem Jahr 2012 kennen. Diese seit kurzem drastisch angestiegene Popularität ist sicherlich zum Großteil der Unheilig Tour „Lichter der Stadt“ aus dem Jahr 2012 zu verdanken, in deren Programm Staubkind als Vorband gastierte.
Die Bande zu Unheilig reichen jedoch schon seit Anbeginn der Bandkarriere von Staubkind zurück. Bereits 2005 steuerte Unheilig einen Remix von Staubkind’s „Schlaflied“ zu ihrem Debutalbum bei. Unverkennbar hinterlässt auch Unheilig-Keyboarder und Produzent Henning Verlage seine Spuren in den neuen, von ihm co-produzierten Staubkind Alben. Staubkind ist, ähnlich wie Unheilig oder die Letzte Instanz (ebenfalls eine Co-Produktion mit Henning Verlage), poppiger und massenmedientauglicher geworden.
„Massenmedientauglich“ möchte ich in diesem Zusammenhang explizit nicht mit dem negativem Stigma belegen, das bei diesem Wort in unserer Szene häufig mitschwingt. Obgleich mir persönlich die älteren, härteren Sachen sehr gut gefallen, so empfand ich auch die neuen Werke von Staubkind als gelungen, stimmig und es lohnt sich, bei den Texten genauer hinzuhören.
Text + Bilder: Wiebke Kronsbein