Datum: 30. Mai 2012
Ort: Yverdon les Bains
Bands: Metallica / Motörhead / Slayer / Mastodon / Gojira / Eluveitie
„Wer im Grossen siegen will, sei im Kleinen fleissig; von eins, zwei kommt man zu drei, von dem Drei zu Dreissig“.
Das diesjährige Sonisphere Festival fand hierzulande, in Yverdon les Bains, zum dritten Mal statt. Mit den Headlinern Metallica, Motörhead, Slayer und Mastodon konnte wahrhaftig geballte Metal-Macht präsentiert werden. Gojira und Eluveitie waren ebenfalls mit von der Partie, beide mussten quasi in den sauren Apfel beissen und dem sonnengeschwängerten Publikum – nachmittags bei 30 Grad – ihre Musik schmackhaft machen.
Kaum verwunderlich, konnten erst Mastodon, sie boten vor allem ihr neustes Album „The Hunter“ feil, für gute Stimmung sorgen (wenngleich nicht jeder der Zuschauer sich an der komplex-progressiven Musik gesundstossen konnte). Allerdings sorgten sie gleich auch für Pfiffe, die zwar nicht der Band selber galt, dafür den technischen Aussetzern. Gut zehn Mal fiel die Anlage aus, doch die US-Prog-Metal-Götter liessen sich davon nicht beirren und stiegen weiter souverän und ohne Wimpernzucken ins Geschirr.
Die anschliessend auftretende (lebende) Legende, Slayer, hatten zwar keine Ungereimtheiten mit der Technik, irgendwie aber erweckten sie den Eindruck, Probleme mit dem Bewegungsapparat zu haben. Ähnlich dynamisch wie eine Terrakotta-Armee spulten sie ihre Setlist ab.
Motörhead zeigte sich wiederum von ihrer schmutzig-guten Seite und versprühten niemals Funken der Langweile. Zeitgleich zog sich die Sonne zurück und übergab ihren Platz der passenden Abenddämmerung. Je mehr Zeit verstrich und je dunkler es wurde, desto mehr suchten ihren Platz mit direkter Sicht zur Bühne. Die gesamte Fanschar wartete auf Metallica und erwartete ein – schwarzes – Spektakel erster Güte: The Black Album.
Äusserst pünktlich und voller Spielfreude trumpften Metallica auf, jedes songtechnische Register wurde gezogen. Während satten zwei Stunden angelte sich ein Höhepunkt zum anderen und wieder zurück. Die spektakuläre Lichtshow, die gar noch spektakuläreren Pyro-Effekten und die Zusatztracks, wie beispielsweise „One“ nährten den Massenclimax. Dieser überschäumte und zurückblieben taumelnde, der Ohnmacht nahende 32’000 Metal-Liebhaber.
Text + Bilder: Cyril Schicker