7. März 2019
Samsung Hall – Dübendorf
Bands: Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators / Bishop Gunn
Eine komplett ausverkaufte Samsung Hall am Donnerstagabend, eröffnet wurde dieser musikalisch durch die US-amerikanische Band Bishop Gunn, welche dem Publikum mit einer Mischung aus R’n’R, Soul und Blues einheizten.
Nach diesem gelungenen Auftakt und einem kurzen Intro betraten schliesslich Slash, Myles Kennedy & The Conspirators die Bühne der Samsung Hall – der wahre Grund für die Zuschauermassen in Dübendorf. „Die Verschwörer“ ist die Begleitband, welche aus grossartigen Musikern, wie dem Drummer Brent Fitz (z.B. auch Drummer von Theorie Of A Deadman, Alice Cooper), Bassist Todd Kerns (auch Age Of Electric, Sin City Sinners) und Rhythmusgitarrist Frank Sidoris (verliess die Band The Cap, um mit Slash zu spielen) besteht.
Als Opener wurde mit „The Call Of The Wind“, dem ersten Song des 2018 erschienenen neuen Albums „Living The Dream“, gleich ein wuchtiger Hard-Rock-Song ausgepackt und vorgelegt, was das Publikum an diesem Abend erwartet. Damit wurde zwar die Messlatte, was das Energielevel und Intensität betreffen, zu Anfang schon sehr hoch gelegt, aber Slash & Co schafften es praktisch mühelos, diese über den zweistündigen Auftritt hin aufrecht zu erhalten. Myles Kennedy, der Frontmann von Alter Bridge, lieferte hinweg eine brillante Gesangsleistung ab und gab das Mikrofon und somit den Leadgesang für die beiden Slash-Songs „We‘re all gonna Die“ und „Doctor Alibi“ an Todd Kerns ab. Nicht zu wenig zeigte Gitarrengott Slash immer wieder sein Können an den Saiten und was er musikalisch drauf hat. Das wohl grösste Highlight war das unglaubliche, fast 20-minütige Gitarrensolo und Outro bei „Wicked Stone“. Zwar war die Dauer des Solos knapp an der Grenze des zumutbaren, jedoch die Virtuosität unbestritten und unfassbar. Slash, Myles Kennedy & The Conspirators zeigten, dass hier nicht nur grosse Namen im Spiel sind, sondern auch ein grosses, musikalisches Können.
Song-Highlights waren beispielsweise auch „Mind Your Manners“, sowie der Titelsong der Conspirators-Platte „World On Fire“. Den Rest des Abends war die Set-Liste bunt gemischt aus den bisherigen Alben von Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators „Apocalyptic Love“, „World On Fire“ und dem aktuellen „Living The Dream“, sowie auch Solosongs. Wer dachte, er komme zum heutige Konzert, um einige Guns‘n‘Roses Hits zu hören zu bekommen, lag leider ziemlich daneben. Denn Slash & Co entschieden sich, wohl auch bewusst und zurecht, dies auf einem absoluten Minimum zu belassen und in der Set-Liste gerade mal einen einzigen GNR-Hit mit „Nighttrain“ einzubauen. Die Set-Liste hätte dies jedoch auch gar nicht nötig gehabt, da die gemeinsamen Songs von Slash, Myles Kennedy & The Conspirators vollumfänglich überzeugten und rockten – vor allem das neuste Werk des Quintetts „Living The Dream“ kommt sehr stark daher. Wenn die Interaktion zwischen Band und Publikum anfangs eher zurückhaltend war, wurde diese immerzu aufgebaut und kochte stimmungsmässig am Schluss über, mit Standing-Ovations auf der Tribüne der Samsung Hall.
Alles in allem ein absoluter Spitzenauftritt und eine mehr als solide Leistung von allen Beteiligten, von Slash, über Myles Kennedy, bis zu den Verschwörern, Brent Fitz, Todd Kerns und Frank Sidoris. Passend zu den „Dinosauriern“ auf der Bühne, war auch die Deko auf den Verstärkern gewählt: eine Dinosaurierfigurensammlung, dies vor allem auf der Seite, auf welcher sich Slash befand. Aussterben wollte hier aber niemand.
Setlist (Quelle: setlist.fm)
1. The Call Of the Wild
2. Halo
3. Standing In The Sun
4. Ghost
5. Back From Cali
6. My Antidote
7. Serve You Right
8. Boulevard Of Broken Hearts
9. Shadow Life
10. We’re All Gonna Die
11. Doctor Alibi
12. The One You Loved Is Gone
13. Wicked Stone
14. Mind Your Manners
15. Driving Rain
16. By the Sword
17. Nightrain (Guns N’ Roses Cover)
18. Starlight
19. You’re A Lie
20.World On Fire
Zugaben:
21. Avalon
22. Anastasia
Text: Madeleine Fuhrer
Bilder: Alain Schenk