Datum: 28. April 2012
Ort: Komplex 457 – Zürich
Bands: Simple Plan / Motion City Soundtrack
Als ich im Komplex beim Letzipark in Zürich, ankam spielten bereits Zebrahead, die 3. Band am diesjährigen Loudfest, zu meinem Erstaunen war die Halle bereits sehr gut gefüllt. Zebrahead hatten die Bühne in einen Strand verwandelt mit eigener Strandbar, aufblasbaren Palmen usw. Die Band spielte mehrheitlich schnelleren Fun Punk, Rock und Crossover. Die Stimmung begann zu kochen als der Frontsänger sich in Deutsch versuchte, leider konnte er nicht viel mehr als die Geschlechtsteile, die er dann auch zum nachsingen benutzte, gefühlte 300 mal hörte man dann „Muschi“. Ab der Hälfte des Konzerts zog er noch sein T-Shirt aus und man sah, dass er nebst üben im Band Raum sehr viel Zeit im Fitnesscenter verbringt. Am Schluss folgte noch die obligate Einladung zum Circle Pit und Wall of Death.
Als letzte Vorband vor Simple Plan, trat Motion City Soundtrack auf die Bühne, die ganz ohne Bühnendeko auskamen, auf die Bühne. Die etwas sanfteren, aber trotzdem rockigen Töne, waren für die Fans eine gute Erholungsmöglichkeit. Für mich waren sie eher langweilig, guter solider Rock, mehr leider nicht. Zum Glück verging auch dieser Auftritt und Simple Plan begannen ihren Auftritt.
Das Gekreische erinnerte mich mehr an einen Auftritt der Back Street Boys, als an ein Fun Punk Konzert. Erst jetzt fiel mir auf, dass im Saal zu meist junge Frauen um die 20ig anwesend waren, vielleicht auch etwas jünger, denn im hinteren Teil des Saals sah man auch die einzigen älteren Semester, vermutlich mitgereiste Elternteile. Auffällig auch die gesprochenen Sprachen, man hörte extrem viel französisch.
Anyway, Simple Plan, legten ein super Konzert hin, die Qualität der Soundanlage fast wie ab CD. Die Fans kannten jeden Song auswendig. Ich kannte nur ihr Debut Album, das vor ca. 10 Jahren erschienen ist und sehr viel punkiger war, als das was da zeitweise durch die Boxen drang. Im 2. Drittel des Konzerts, griffen sie zum Glück auf diese Songs zurück, die neueren Sachen erinnerten mich stark an Popsongs anstatt an Fun Punk.
Es scheint fast als das sich die Band noch nicht ganz gefunden hat oder ist das einfach eine Lücke oder ein neuer Stil PopPunk? Ich war etwas enttäuscht bzw. vielleicht hatte ich einfach etwas anderes erwartet. Dem Publikum hat‘s gefallen und das ist die Hauptsache. Für mich gibt’s nur eins zu sagen, Simple Plan go back to your roots.
Setlist:
1. Shut Up
2. Can’t Keep My Hands Off You
3. Jump
4. When I’m Gone
5. Addicted
6. You Suck at Love
7. Thank You
8. Your Love Is a Lie
9. Astronaut
10. Summer Paradise
11. Moves Like Jagger / Dynamite / Sexy and I Know It
12. Jet Lag
13. The Worst Day Ever / When I’m With You / My Alien / You Don’t Mean Anything / God Must Hate Me (No Pads, No Helmets… Just Balls medley)
14. This Song Saved My Life
15. Welcome to My Life
16. I’d Do Anything
Encore:
17. Loser of the Year
18. I’m Just a Kid
Encore 2:
19. Crazy (acoustic)
20. Perfect (acoustic start, then full band)
Text + Bilder: Marcel Schlatter