Datum: 6. Oktober 2012
Ort: X-TRA – Zürich
Bands: Oomph! / Diorama
Zürich, 6. Oktober 2012. Der Herbst hat angefangen und somit stand auch erneut der Schwarze Ball vor der Tür. Die Gemeinde sowie viele Lemminge hatten sich versammelt um einmal mehr eine Nacht mit Musik, Tanz und guter Laune zu verbringen.
Den Auftakt bestritten Diorama mit Frontman Torben Wendt. Die Bühne war etwas schlecht ausgeleuchtet, dennoch konnte man auch von hinten gut erkennen, dass er alles gab um das Schweizer Publikum zu animieren und begeistern. Von den ganz alten Hits wie „Erase Me“ bis hin zu den neueren Titeln aus dem aktuellen Album „Cubed“ war alles vertreten. Trotz der relativ unspektakulären Bühnenshow überzeugte mich der gebürtige Deutsche mit seiner Stimme, die wirklich mal ganz tief ging. Auch nach fast 2 Stunden auf der Bühne war er nicht ausser Atem. Das Publikum feierte die Jungs und liess die Stimmung steigen. Welch gelungener Start in den Abend.
Nach den üblichen kurzen Umbauarbeiten war es an der Zeit, dass OOMPH! die Bühne stürmen. Nachdem ich sie im Mai schon live erleben durfte, war meine Erwartungshaltung nicht höher als beim ersten Mal. Schliesslich sind die Jungs um Dero bekannt dafür, dass sie die Bühne rocken. Dass sie sich aber für jede Show etwas Neues einfallen lassen, damit habe ich nicht gerechnet. So betrat Hauptakteur Dero die Bretter diesmal in orangefarbener Badehose, farblich passendem Cape und Superhelden-Maske über dem Seemanns-Kostüm und der geschminkten Clowns-Fratze. Aus meinem Plan das Konzert aus dem Background zu beobachten wurde also nichts. 🙂 Das ist aber der Tatsache geschuldet, dass ich tatsächlich hinschauen MUSSTE weil es nicht anders ging und ich ja nichts verpassen wollte.
Für die Einen mögen OOMPH! kindisch oder peinlich gewirkt haben, wie ich im Nachhinein auf verschiedenen Plattformen lesen durfte. Doch hinter den „Maskeraden“ versteckte sich für die geübten Zuhörer allerdings viel politische und gesellschaftliche Kritik, was mir persönlich ja immer ein besonderes Fest ist.
Die Songs aus dem neuen Album „Des Wahnsinns Fette Beute“ waren komplett vertreten. Worauf natürlich das ganze Publikum wartete, war „Augen Auf“ welches gespielt und gefeiert wurde. Die Zugabe durfte auch nicht fehlen. Wir mussten etwas warten, aber das hat sich gelohnt: „Aus Meiner Haut“ war der finale Akt. Dero beglückte das Publikum mit nackten Tatsachen. Natürlich nicht ganz. Aber das Dirndl wollte nicht so ganz zu dem Mann passen, der mich den ganzen Abend mit Stimmgewalt verzaubert hat. Genau das ist es was ich an OOMPH! So schätze. Sie kümmern sich nicht um Konventionen und machen, was ihnen passt.
Hier war alles vertreten, was man braucht. Animation vom Publikum, super Stimmung, Stimme, Show und zufriedene Zuschauer, die danach noch bis in die frühen Morgenstunden weitergefeiert haben.
Gerne wieder!
Text: Patricia Krapf
Bilder: Matthias Hoffmann