Datum: 11. Oktober 2011
Ort: Z7 – Pratteln
Bands: Edguy / Kottak
Der Supportact Kottak, welcher den Auftakt machte, dürfte wohl allen Rockfans bekannt sein, denn handelt es sich bei der Truppe um die Band des Scorpions-Schlagzeugers James Kottak. Mit ihrer Musik, welche sich irgendwo zwischen Rock und Punk bewegt, wärmten sie die Besucher für den Headliner nicht nur auf, sondern heizten ihnen tüchtig ein. Die Spielfreude der wilden Gitarristin und der Herren auf der Bühne riss einem regelrecht mit. Nicht dass ich es Kottak nicht zugetraut hätte, aber ich war dann doch positiv überrascht, denn es war einfach ein richtig guter, authentischer Auftritt, bei dem alles stimmte.
Edguy standen Kottak in nichts nach und lieferten ebenfalls einen astreinen Auftritt ab – obwohl Sänger Tobias Sammet nicht mal zwei Wochen davor noch an einer Kehlkopfentzündung litt. Sie sind halt einfach Profis. Präsentiert wurden einige Songs des neusten Albums «Age Of The Joker», aber natürlich auch Hits wie «Tears Of A Mandrake» oder «Ministry Of Saints», welche zu meinen Favoriten zählen. Ziemlich in der Mitte ihres Konzertes verschwand Tobi nach «Behind The Gates To Midnight World» hinter der Bühne und rannte beim Hinterausgang raus. Während die anderen weiter spielten, düste er um den Block, flitzte beim Haupteingang wieder rein und hüpfte beim Mischpult in der Mitte der Halle auf eine kleine, nach Edguy-Geschmack gepimpte Hebebühne, auf der er in die Höhe schwebte. Welcher Song konnte da nur folgen? Genau: «Superheroes»! 😉
Wer die Band mindestens einmal live erlebt hat, weiss, dass bei Edguy-Konzerten nicht nur mit Musik Unterhaltung geboten wird, sondern Tobi hat immer einiges zu erzählen. Meistens veräppelt er das Publikum oder seine werten Bandmitglieder. So war es auch dieses Mal. Unter anderem war folgendes Szenario sehr witzig mitanzusehen: bei der zweiten Zugabe und somit beim letzten Song des Abends forderte Tobi alle auf in die Hocke zu gehen. Als der Grossteil dann schön vor ihm auf die Knie gefallen war, kündigte er den kommenden Song an: «King Of Fools». Ja, ich denke, der eine oder andere wird sich dann doch ein bisschen blöd vorgekommen sein, obwohl Tobis Spässe natürlich nie in einem bösen Sinne gemeint sind, denn oft genug reisst er auch ziemlich selbstironische Witzchen. Dies verstehen aber auch 99% der Leute richtig. Das restliche eine Prozent hat keinen Humor. 😉
Text und Bilder: Jasmin Stierli