Datum: 21. Juni 2014
Ort: Autobahnkreisel – Hinwil
Festival-Website: Rock The Ring
Bands: Bryan Adams / Gotthard / Alter Bridge
Nach einem für mich gelungenen Festival-Auftakt von HIM am Tag davor (Bericht dazu HIER), zog es mich am Samstag hauptsächlich wegen Alter Bridge nach Hinwil, die mit ihrem Set zwar wie immer überzeugen konnten, jedoch fehlte dieses Mal irgendwas.
Irgendwie holte mich ihr Auftritt nicht so ab wie sonst. Die Jungs selber schienen in bester Spiellaune zu sein, obwohl sie des Öfteren mit zusammengekniffenen Augen auf der Bühne standen, weil ihnen Madame Sonne ihre Strahlen direkt ins Gesicht schleuderte. Auch an der Songauswahl kann es nicht gelegen haben, denn nach dem powervollen Start mit «Addicted To Pain» folgte praktisch ein Klassiker auf den anderen. Ob es am sommerlichen Wetter lag, das eine etwas müde Atmosphäre verursachte? Oder doch am Sound, der – ausschliesslich bei Alter Bridge – mehr schlecht als recht aus den Boxen dröhnte? Aber egal, ein gutes Konzert war es trotzdem.
Wenn ich eine Band nach nur kurzer Zeit wieder live sehe, ist es bei mir normalerweise so, dass es mich beim zweiten Mal nicht mehr so packt – und erst recht nicht noch mehr. Nicht so bei Gotthard. Meine Güte, hat das gekracht. Ich habe keine Ahnung, was sie anders machten als eine Woche zuvor in Murten, aber was auch immer es war, sie machten es richtig. Nicht nur die Zuschauer, sondern sogar die Leute im etwas versteckten Medienbereich, ohne direkte Sicht auf das Geschehen, konnten sich teilweise nicht mehr halten, sangen mit und rockten ab. Selbst der Stromausfall während «Lift U Up» tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil, das sorgte für einige Jubelschreie zusätzlich. Wie man nach der Show, als einem noch der Refrain vom letzten Stück «Anytime Anywhere» im Kopf herumgeisterte, aus allen Richtungen hörte, soll dies einer der besten Auftritte von Gotthard gewesen sein.
Nach einem Konzert mit soviel Wumms musste man dann zuerst wieder ein bisschen runterkommen, um sich in den richtigen Mood für die nicht ganz so harten Töne von Bryan Adams zu bringen. Gesagt, getan und anschliessend wieder einmal mehr von seiner Musik verzaubert worden. Aber er wäre nicht Bryan Adams, wenn er es nicht einfach drauf hätte das Publikum von der ersten Sekunde an in seinen Bann zu ziehen. Beziehungsweise er hat’s einfach allgemein drauf. Ebenso mit dem Klopfen von Sprüchen, von denen er zwischen Hits wie «Somebody», «Cuts Like A Knife» oder «18 Til I Die», Balladen wie «(Everything I Do) I Do It for You» oder «Heaven» und dem ausgelassenen Gute-Laune-Lied «Summer Of 69» immer wieder einige aufs Publikum los liess. Unter anderem teilte er charmant mit, dass es auf dem Gelände nach Kuhscheisse roch. Fazit: Ein perfekter Abschluss eines ziemlich perfekten Samstags eines perfekt organisierten Festivals.
Text + Bilder: Jasmin Rose