Datum: 11. Dezember 2012
Ort: St. Jakobshalle – Basel
Bands: Rob Zombie / Marilyn Manson
Marilyn Manson begegnete ich zum ersten Mal in Hildesheim am M‘era Luna Festival 2001. Er hat mich damals mit seiner Präsenz und dass er einfach sein Ding durchzieht beeindruckt, egal was andere von ihm denken. Mit dieser Erinnerung gehe ich elf Jahre später nach Basel.
Für mich ist Manson eine Art Weiterentwicklung von Alice Cooper. Er perfektioniert das, was Alice vorgelegt hat: das Polarisieren mit Themen, welche viele Menschen schockieren und auch in Sachen Schminke, also der Erscheinung. Kann ein Künstler wirklich empören, der gut und gerne auf MTV gespielt wird? Nein, meiner Meinung nach nicht.
Seine Show hat mich dann auch nur insofern begeistern können, dass alles perfekt inszeniert war. Das Bühnenbild wechselt ebenso oft, wie der Akteur seine Kleidung. Das Programm wirkt auf mich, als arbeite man einen Programm Punkt nach dem anderen ab. Ohne gross Emotionen zu zeigen oder in Kontakt zu treten mit den Augenzeugen. Vielleicht war das auch ausschlaggebend dafür, dass das Publikum eher verhalten da gestanden und einfach nur konsumiert hat.
Marilyn Manson hat mich gesanglich total enttäuscht. Ich habe keine Höchstleistung erwartet, aber dass er so schlecht abliefert und das im Ricola Land? Irgendwie war er wohl heiser oder sonst was, denn nur so kann ich mir das erklären.
Zum Glück spielt Rob Zombie die Hauptrolle auf dieser Twins of Evil Tour! All meine Hoffnung, dass er den Abend rettet, lag auf ihm. Und ich werde nicht enttäuscht. Er tanzt über die Bühne, fundiert seine Show mit „Jesus Frankenstein“ und holt das Publikum mit „Superbeast“ bereits ab. Schafft also nach einem Song das, was seinem Kollegen davor nicht mal bis zum Schluss wirklich gelungen ist.
Bühnentechnisch ist die Darbietung etwas „einfacher“ gehalten und wird vor allem durch die Bilder, welche über die vielen LED Monitore jagen bestimmt. Dafür treten immer wieder verschiedene ferngesteuerte Zombies auf und wackeln durch die Szenerie.
Bei „Mars Needs Women“ fahrt Rob mit einem Monster Mondmobil auf der Bühne hin und her oder bei „Sick Bubble-Gum“ tanzen bunte grosse Ballons über die Zuschauerköpfe hinweg. Während des Gitarren Solos macht Rob Zombie sogar einen Ausflug quer durch den Saal.
Danke Rob, du hast mich echt überzeugt!
Text: Kathrin Hirzel
Bilder: Nicole Imhof