14. November 2019
Z7 – Pratteln
Bands: Rival Sons / The Last Internationale
Im Z7 war am Donnerstag Bluesrock und Rock‘n‘Roll angesagt, dazu pilgerten etliche Fans dieser Musikgenres nach Pratteln, besonders wegen des heutigen Line-Ups mit den Rival Sons. Sie gastierten schon diverse Male im Z7, konnten sich über die letzten Jahre eine gute Fanbase in der Schweiz schaffen und waren am Vortag schon in Lausanne zu Gast.
Mit im Gepäck auf Tour hatten Rival Sons als Support dieses Mal das New Yorker Duo The Last Internationale mit Sängerin Delila Paz, auch am Bass, Edgey Pires an der Gitarre, mit Unterstützung an den Drums. The Last Internationale heizten dem Publikum nach dessen anfänglicher Zurückhaltung ordentlich ein. Neben dem auffälligen, schwarzweiss gemusterten Overall von Delila Paz, stach besonders auch ihre kraftvolle Stimme heraus, mit ihrem wunderbaren bluesig-souligen Touch. Daneben sprang Gitarrist Edgey Pires von rechts nach links über die Bühne und zeigte sein Können an den Saiten. Obwohl Sängerin Delila Paz etwas angeschlagen war, und sie am Tag zuvor noch eine Infusion im Krankenhaus bekommen hatte, wie sie erzählte, gab sie alles, und zeigte sich auch publikumsnah. Beim letzten Song kletterte sie sogar über die Absperrung und rockte inmitten des Publikums ab.
Später ging das Licht im Z7 wieder aus und der Spot auf der Bühne für den Hauptact an – die aus Kalifornien stammenden Rival Sons. Mike Miley (Schlagzeug), Dave Beste (Bass), Scott Holiday (Gitarre), Todd E. Ögren-Brooks (Keys) und Jay Buchanan (Gesang) kamen unter freudigem Jubel und Applaus auf die Bühne und starteten ihr Set mit dem Song „End Of Forever“. Ihre Musik, eine Mischung aus Bluesrock und Rock‘n‘Roll, wurde von Rival Sons perfekt nach Aussen getragen, dies nicht nur musikalisch, sondern auch das ganze Konzept passte perfekt dazu, und kam absolut authentisch rüber. Für die passende Optik der Kaugummi kauenden Männer – ganz so wie man sich Cowboys eben vorstellt – sorgten Dinge wie Hüte, Lederhosen, Lederjacken, Cowboy-Stiefel, Anzüge mit dezentem Blumenhemd, halb offen, hoch geschnittene Hosen, bis hin zum fast hüftlangen, zusammengebundenen Bart. Hinzu kam eine grosse Portion Gefühl, was den Eindruck vermittelte, dass die Herren voll und ganz in ihrer Musik aufgingen – besonders bei der Attitüde und dem Ausdruck von Leadsänger Jays Blick, der durch seine ausserordentliche, wunderbare Stimme beeindruckte.
Von leisen, lieblichen Tönen bis zu voller Power, von ganz tiefen bis zu höchsten Klängen überzeugte er immer, und hinterliess begeisterte Gesichtsausdrücke im Publikum. Er ist kein Mann der grossen, beziehungsweise vielen Worte, was es hier nicht sonderlich brauchte, dennoch bedankte sich Jay am Schluss beim Publikum für dessen Anwesenheit und die damit verbundene Unterstützung von Live-Musik und Rock‘n‘Roll. Wie wahr! Ihre Set-Liste war prall gefüllt und bunt gemischt mit älteren und neueren Songs – bunt war übrigens auch ihr Backdrop, das Cover von ihrem neuen Album „Feral Roots“, welches Anfang 2019 erschienen ist. Hier durften Songs wie „Electric Man“, „Keep On Swinging“ oder „Too Bad“ nicht fehlen. Zwischen Hauptset und Zugabe wurden Rival Sons vom Publikum wieder auf die Bühne gesungen. Wer Rival Sons bisher noch nicht kannte und/oder noch nie live gesehen hat, jedoch Bluesrock/Rock‘n‘Roll Liebhaber ist, sollte unbedingt eine Show besuchen – Rival Sons sind ohne Zweifel eine sehr starke Band in ihrem Stil und schon lange kein Geheimtipp mehr.
Set-Liste: (Quelle: setlist.fm)
1. End Of Forever
2. Wild Animal
3. Tell Me Something
4. Tied Up
5. My Nature
6. Drum Solo
7. Look Away
8. Too Bad
9. Where I´ve Been
10. Feral Roots
11. Open My Eyes
12. Electric Man
13. Manifest Destiny, Part 1
14. Shooting Stars
15. Do Your Worst
Zugaben:
16. Face Of Light
17. Keep On Swinging
Text: Madeleine Fuhrer
Bilder: Christian Wölbitsch