13. Februar 2017
Volkshaus – Zürich
Bands: Rival Sons / Derrick Brown / Howie Pyro
Das Volkshaus war heute gemütlich gefüllt. Wer sich in den Saal begab, wurde von Rock´n´Roll Klängen aus den 50’s und 60’s sowie Rockabilly Sound empfangen. Auf der Bühne eine Leinwand aufgebaut, welche zu den Songs meist aufreizend tanzende, spärlich bekleidete Damen zeigte – in Schwarz/Weiss. Am DJ/Mischpult Howie Pyro, Bassist und Mitgründer von The Blessed und D Generation und Moderator bei Intoxica Radio aus New York.
Speziell ging es auch später weiter mit dem zweiten ´Support Act´ – wer womöglich eine passende Rock´n´Roll oder Rockabilly Band als Vorband erwartet hatte, lag hier komplett daneben. Das Publikum wurde überrascht mit der Darbietung von Dichtungen von und durch Derrick Brown, zuvor angekündigt von Rival Sons Sänger Jay Buchanan. Derrick Brown ist ein Comedian und Poesie-Schreiber/Darsteller aus Los Angeles und Gründer des Write Bloody Verlages. Nach kurzer Gesangseinlage, setzte er sich an das Keyboard. Zu selbstgespielter Hintergrundmusik von diesem, las er einen ersten Vers seines Werkes mit dem bemerkenswerten Titel „Uh-Oh“ vor. Zwischen den Poesie-Darbietungen, welche immer mit Hintergrund-Geräuschen oder Musik untermalt waren, gab Derrick Brown auch die eine oder andere Anekdote aus Hollywood zum besten, respektive dort gesehener, getroffener oder beobachteter Stars und Sternchen. Diese und auch weitere witzige Anmerkungen brachten das Publikum immer mal wieder zum Lachen. Alles in Allem ein sehr unkonventioneller und besonderer Support-Act mit ganz eigenem Charakter.
Dann ging’s jedoch ernsthaft los mit dem musikalischen Teil des Abends und den Rival Sons. Die US-amerikanische Band aus Kalifornien hat sich seit 2008 dem Blues Rock/Rock´n´Roll verschrieben. Rival Sons sind bei weitem kein unbeschriebenes Blatt, schon gar nicht unbekannt. Nach Auftritten als Vorband von Grössen wie AC/DC, Alice Cooper, Kid Rock oder Judas Priest, waren sie 2012 schon auf zwei Europatourneen, die erste zum einem Grossteil und die zweite vollständig ausverkauft. Im 2015 gastierten Rival Sons schon mal im Z7 in Pratteln und waren zuletzt in Europa als Vorband von Deep Purple und Black Sabbath unterwegs. Und dass Rival Sons eine grossartige Band und ein absolut sehens- und hörenswerter Live-Act sind, bewiesen sie erneut mit ihrem heutigen Auftritt im Volkshaus.
Nach dem Theme-Song Intro aus dem Film „The Good, The Bad And The Ugly“ legten Rival Sons mit „Hollow Bones Pt. 1“ los, welches auch der erste Song ihres im Juni 2016 neu veröffentlichten Albums mit dem gleichnamigen Titel „Hollow Bones“ ist. Und sie spielten sich einmal quer durch ihre bisher fünf veröffentlichten Alben und gaben Songs wie „Electric Man“, „Secret“ oder „Tell Me Something“ zum Besten. Als Erholungspausen für die fünf Musiker gab es jeweils zwischendurch mal ein bluesiges Solo von Gitarrist Scott Holiday und auch ein Drumsolo von Schlagzeuger Mike Miley. Die kräftige Bass-Line von Bassist Dave Beste unterstreichte den Sound. Zusätzlich auf Tour haben Rival Sons jeweils auch den Keyboarder Todd E. Ögren-Brooks zur Unterstützung dabei.
Das Publikum im Saal war absolut begeistert und dies zu recht – ein genialer und wundervoller Live Abend für Liebhaber von Rock´n´Roll und Blues Rock. Fantastisch und bemerkenswert auch die Stimme von Sänger Jay Buchanan, welcher mit seinem stimmlichen Einsatz immer wieder komplett begeisterte und das Publikum in Jubel versetzte. Mal leise, mal laut oder mal weich, mal mit Shouting-Gesang – wenn man Jay Buchnan als einen top talentierten Sänger bezeichnen will, liegt man hier nicht falsch. Die Zugabe-Pause ging im tobenden Applaus und Standing-Ovation schier unter und mit „Keep On Swinging“ beendeten Rival Sons ihren Hammer Auftritt in Zürich.
Setlist: (Quelle: setlist.fm)
1. Hollow Bones Pt. 1
2. Tied Up
3. Thundering Voices
4. Electric Man
5. Secret
6. Pressure And Time
7. You Want To
8. Fade Out
9. Tell Me Something
10. Guitar Solo
11. Face Of Light
12. Torture
13. Open My Eyes
14. Drum Solo
15. Hollow Bones Pt. 2
Zugabe:
16. Keep On Swinging
Text: Madeleine Fuhrer
Bilder: Kathrin Hirzel