Datum: 5. März 2014
Ort: Komplex Klub – Zürich
Bands: The Pretty Reckless / Sinplus
Der Kalender schreibt Mittwoch, den 5. März, was für mich bedeutete, dem Komplex Klub einen Besuch abzustatten. Den Grund dazu lieferte die amerikanische Alternative-Rockband The Pretty Reckless. Ich muss erwähnen, dass ich schon lange darauf wartete die Band mit Frontfrau Taylor Momsen endlich mal live zu sehen.
Als wir vor dem Komplex ankamen erwartete uns schon eine ziemlich lange Schlange vor dem Eingang, das wunderte uns sehr. Wir hätten nicht gedacht, dass die durch „Gossip Girl“ bekannte Taylor Momsen mit Ihrer Band so viele Leute anlocken würde. Zudem ist mir auch aufgefallen, dass das Publikum aussergewöhnlich jung war. Ich glaubte meine Augenringe die ich, dank dem Steel Panther-Konzert vom Vortag trug, halfen mir auch nicht, mich jünger zu fühlen.
Die Türen öffneten sich und die Fans stürmten den Klub regelrecht. Ich machte mich mit Miri auf die Suche nach einem Plätzchen, von wo die Sicht zum Fotografieren einigermassen okay war. Das war eine richtige Herausforderung, denn die Mädels und Jungs verteidigten ihren Platz als ginge es um Leben und Tod! Mein Gott, das war anstrengend! Zum Glück fanden wir an der Seite der Bühne einen Platz wo wir uns einquartierten.
Den Abend eröffnete das Schweizerduo Sinpuls. Die Jungs vertraten mit Ihrem Song „Unbreakable“ die Schweiz am Eurovision Song Contest in Baku. Als ich das gelesen habe, bildete ich mir ehrlich gesagt schon mein Vorurteil. Ich weiss, dass hört sich sehr gemein an, wenigstens ist es ehrlich. 😉
Zum Glück konnten mich Sinpuls doch noch ein bisschen umstimmen und ich fand die Show eigentlich ganz gut. Es traf meinen Geschmack nicht wirklich, aber das streitet ja nicht ab, dass die Band was drauf hat. Das Publikum ging gut mit den Rhythmen der Jungs mit und jubelte kräftig! Nun gut! Langsam machte sich auch in mir Vorfreude breit und ich machte mich schon mal ans Daumen drücken für Miri, dass das Licht bei The Pretty Reckless besser wird als bei Sinpuls.
Kurz nach halb Zehn erloschen die Scheinwerfer und es erklangen die ersten Riffs vom Track „Follow Me Down“. Leider hat alles anbeten des Lichtgottes und beschwören der Scheinwerfer nichts genützt. Miri hatte zum schlechten Licht, der schlechten Sicht auch nur ein Lied Zeit, ihre Bilder zu knipsen. Dumm gelaufen! 🙁 Naja, wir liessen uns den Spass nicht verderben erholten uns schnell von diesem Debakel.
Die im Jahre 2009 gegründete Band überzeugte mit viel Können. „The Pretty Reckless“ schmetterten uns voller Hingabe Songs wie „Miss Nothing“ „My Medicine“ „Since You`re Gone“ und den Klassiker „Make Me Wanna Die“ vom Album „Light Me Up“ um die Ohren. Zudem spielten sie auch Tracks vom noch unveröffentlichten Album. Dabei waren auch die ersten beiden Singles „Going To Hell“ und „Heaven Knows“.
Im Verlaufe des Konzertes wurde mir dann auch immer klarer warum so viele Fans sich um die vorderen Plätze rangen. Die liebe Taylor Momsen liess gar nichts anbrennen und ging mächtig auf Tuchfühlung mit ihren Fans. Zu ihren eingängigen Songs bot sie einen sexy Hüftschwung und machte einen auf versautes „Rock-Chick“. Ich weiss, so wie ich das Schreibe, klingt das unglaublich Negativ, ist es nicht unbedingt gemeint. Sie bot eine wirklich gute Show und sie verkörpert das Ganze auch klasse. Ich weiss nur nicht wie viel von dem Ganzen echt ist, für mich wirkte alles kühl und einstudiert, darum hat es mich auch überhaupt nicht berührt.
Die Fans waren jedoch im siebten Himmel, wenn die heisse Taylor Momsen sich an sie schmiegte und sich lasziv bewegte. Sie wusste auch genau wie sie ihre körperlichen Reize einsetzen musste und brachte so die Fans in Ekstase. Die ganze Show wirkte sehr berechnet, die faszinierende Taylor wusste einfach genau was sie tat und trat mächtig in die Eisen. Das war ja auch gut und alles, nur leider wirkte es durch das für mich manchmal ein bisschen sehr aufgesetzt.
Bedauernd war auch, dass der Sound wirklich nicht gut abgemischt war, die gute Stimme Taylors war viel zu leise. Das trübte natürlich meine Freude sehr und macht es mir jetzt sehr schwer einen objektiven Bericht zu Schreiben. Das grösste Problem war, dass ich sehr hohe Erwartungen an diesen Konzertabend hatte. Trotzdem war ich im Allgemeinen zufrieden als ich dem Komplex Klub den Rücken zukehrte. Aber im gleichen Atemzug war ich auch ein bisschen enttäuscht. Ich bin eigentlich ein Fan der Musik von den The Pretty Reckless. Jedoch kam diese für mich an diesem Abend leider viel zu kurz…
Text: Olivia Ritler
Bilder: Miriam Ritler