Pigor singt und liest, Benedikt Eichhorn muss begleiten
Theater Ticino – Wädenswil
Donnerstag, 8. Mai 2025
Text: Cyril Schicker / Bild: Anja Thölking
Der Teufel steckt im Detail – und zwar in ausnahmslos jedem. Ganz besonders aber steckt der Teufel in La Groete, der Haupt- und Titelfigur des literarischen Erstlings aka Schönlings aka Wunderdings‘ „La Groete – Sag nicht Kleinkunst!“ von Thomas Pigor.
Ebendieses Wunderding ist – so haben wir es eingeordnet – Roman, Ratgeber, Rätselheft, Kleinkunstbibel, grafische Nouvelle in einem. Es unterhält, lehrt, erfrischt, bewegt, legt deine Stirn in Sorgenfalten und sorgt für furchige Lachfalten. Und genau so fühlte sich die Lesung im ausverkauften Theater Ticino in Wädenswil an. Pigor machte lesend, singend, tanzend und schnaubend dem Teufel die Bühne frei.
Mit von der Partie war auch der kongeniale Benedikt Eichhorn. Er begleitete den Teufel, ähm, Pigor am Klavier – und stellte, in der Rolle des servilen und dem Erstlingswerk nicht immer ganz mächtigen Literaturkritikers, streberhafte Fragen. Es ist faszinierend, wie dieses Triumvirat (Pigor, Eichhorn, Theaterleiter Burkhardt) Jahr für Jahr (und das seit mindestens 15 Jahren) Wädenswil zum Beben und das linke Seeufer zum überquellen bringt.
Es ist nicht nur faszinierend, sondern das Resultat einer (Kleinkunst-) Show, die Grosses verdient. Verrückt trifft auf Entzückt. Könnte ich, würde ich „Pigor singt und liest, Benedikt Eichhorn muss begleiten“ kanonisieren. Wobei: Ich kann’s, also tu ich’s auch.