Datum: 12. Oktober 2011
Ort: Dynamo – Zürich
Bands: Pain / Engel / Turmion Kätilöt
Selten habe ich im Zürcher Dynamo so eine bombige Stimmung erlebt wie an diesem Abend. Zum einen lag das sicherlich an dem Hauptact Pain, zum anderen aber auch an den beiden Support-Bands, welche ebenfalls ordentlich Gas gaben. Turmion Kätilöt (deutsch: Hebammen des Verderbens), welche als erstes auf die Bühne durften, entpuppten sich als richtige Entertainer. Zum einen weil sie ständig in Bewegung waren und so die Zuschauer automatisch dazu animierten ebenfalls mitzumachen, aber auch nicht zuletzt wegen ihres Outfits. Vor allem die Bekleidung des einen Sängers zog ziemlich Aufmerksamkeit auf sich, da diesem Herrn untenrum ab und zu mal was raushing. Finnen halt. 😉 Auch die sympathischen Engel aus Schweden lieferten einen einwandfreien Auftritt ab und konnten mit viel Spielfreude das Publikum für sich gewinnen.
Bevor dann Pain mit dem Song «Let Me Out» ihres neusten Werkes «You Only Live Twice» loslegten, erklang «Lux Aeterna» von Clint Mansell. Dieses kraftvolle Stück wurde bestimmt nicht (nur) ausgewählt, weil es so wunderschön und als Intro so passend ist, sondern sollte wohl doch eher ein wenig zum Nachdenken anregen. Wie man weiss, steht dieses Lied ja leider mit dem tragischen Vorfall vom 22. Juli in Norwegen in Verbindung. Dann ging es mit voller Power los. Mit Songs von fast all ihren Alben hielten sie die Meute bis zum Schluss in Schwung. Bei der ersten Zugabe schlugen sie dann ein bisschen ruhigere Töne an, als sie «Have A Drink On Me» als partiell akustische Version präsentierten. Danach gaben sie noch vier weitere Stücke zum Besten und schwupps, war dieses grandiose Konzert leider schon wieder vorüber. Von mir aus hätten sie ruhig noch die ganze Nacht so weitermachen können und ich wette, alle anderen Besucher hätten ebenfalls nichts dagegen gehabt. 😉
Da die Bühne im Dynamo ziemlich klein ist und teilweise die Musiker kaum drauf passen, fehlt es bei Konzerten dort meistens an visuellen Effekten. Nicht so bei Pain, denn die Schweden konnten es sich nicht nehmen lassen ihre eigenen Scheinwerfer zu montieren, eine Art Gitter aufzustellen und zwei Monitore aufzuhängen. Auf den Bildschirmen konnte man unter anderem einzelne Bilder oder auch die Musikvideos der Songs, die sie gerade spielten, sehen. Zudem wurden auch Horrorszenarien bzw. Aufzeichnungen von Nachrichten gezeigt: z.B. Überflutungen, Grossbrände, Atombombenexplosionen, Kriege, Tornados, die brennenden Twin-Towers, George Doppelblöd Bush und andere Idioten. Passend dazu der Song «Psalms Of Extinction». Ja, Pain machen nicht nur Musik für die Ohren, sondern auch für’s Köpfchen. Wer sie noch nicht kennt, sollte vielleicht mal reinhören! 😉
Setlist Pain:
Intro: Lux Aeterna von Clint Mansell
01. Let Me Out
02. Dancing With The Dead
03. Psalms Of Extinction
04. Dirty Woman
05. Zombie Slam
06. End Of The Line
07. Suicide Machine
08. Nailed To The Ground
09. It’s Only Them
10. The Great Pretender
11. I’m Going In
12. Monkey Business
Zugaben:
13. Have A Drink On Me (partiell akustisch)
14. Supersonic Bitch
15. Fear The Demons
16. Same Old Song
17. Shut Your Mouth
Outro: My Way von Frank Sinatra
Text und Bilder: Jasmin Stierli