22. Februar 2016
MiniZ7 – Pratteln
Bands: My Sleeping Karma / Greenleaf / Mammoth Mammoth
Am Montagabend machte das Up In Smoke Roadfestival wieder Halt in Pratteln. Für Anhänger von Rockmusik in all seinen Facetten; von experimentell bis psychedelisch und von dreckig laut bis düster, sind die Konzertabende ein absolutes Muss. Aus diesem Grund haben sich die Besucher gegen die montägliche Lethargie und für ein Bandpackage, welches einen fesselnden Rock Abend prophezeite, entschieden.
Es standen Mammoth Mammoth aus Melbourne, Greenleaf aus Borlänge und My Sleeping Karma aus Aschaffenburg auf dem Programm. Das alles fand in gemütlicher MiniZ7 Lounge Atmosphäre, inklusive Gummibäume, statt.
Den Auftakt machten die Australier Mammoth Mammoth, welche mächtig Dreck und Staub aus der Heimat mitgebracht hatten. Diesen mischten sie mit Rotz und Schweiss unter das Publikum. Ich war noch nie in Australien, doch stellte ich mir die Frage ob es landesüblich ist für Frontmänner, sich Bier über den Kopf zu schütten? Mikey Tucker tat das zwar nicht in Joel O’Keeffe Manier, doch mit nicht weniger Leidenschaft. Ihre Musik ist eine Mischung aus AC/DC und Black Sabbath mit einer Prise Punk.
Die Stimmung unter den Fans wurde schon ziemlich angeheizt durch den würdigen Opener und alle waren mehr als bereit für die vier Schweden von Greenleaf. Was 1999 als Nebenprojekt startete, hat sich auf den Olymp des Stoner Rocks hochgearbeitet. Deshalb sollte der neue Silberling „Rise Above The Meadow“ in eurer Sammlung nicht fehlen!
Mit voller Intensität wurden einem die Titel vor den Latz geknallt. Mit stillstehen und nur ein bisschen den Kopf im Takt nicken war definitiv nichts mehr. Riffs donnerten um die Ohren, die Basslinien gingen direkt in die Beine und die Hymnen luden ein zum Mitsingen. Was für ein Fest und das an einem Montagabend. Rock sei Dank!
Auf der Bühne stand nun das letzte Quartett dieses Abends: die deutsche Instrumentalband My Sleeping Karma. Meine Bedenken, dass der psychedelische Instrumentalrock dem vorgelegten Druck von den Tour Kollegen nicht aufrechterhalten werden konnte, zerschlug sich ziemlich schnell. Geschickt wechselten sich sphärische ruhige Elemente mit groovigem Rock ab. Das geschah aber so harmonisch, dass das Publikum nicht aus dem hypnoseähnlichen Zustand gerüttelt wurde. Generell wirkten die vier Musiker sehr vertraut untereinander, was durch die Ankündigung des Gitarristen Seppi bestätigt wurde. Er erzählte vom 11-jährigen Bandbestehen und dass sie immer noch in der ursprünglichen Formation zusammen sind. Das war ein krönender Abschluss eines sehr gelungenen Konzertabends.
Text + Bilder: Kathrin Hirzel