Datum: 8. Dezember 2011
Ort: Kofmehl – Solothurn
Bands: Monster Magnet / Black Spiders
Was hatte ich mich im ersten Moment gefreut, als ich vor ein paar Monaten hörte, Monster Magnet würde ins Kofmehl kommen und die komplette „Dopes To Infinity“ spielen. Diesen Monolithen von 1995, den ich ungelogen zu meinen 20 Lieblingsscheiben zähle. Eigentlich hätte Dave nach diesem Meisterwerk damals ruhig aufhören können, denn keine der nachfolgenden Veröffentlichungen Monster Magnet‘s spielte auch nur ansatzweise in derselben Liga. Die selbst gelegte Messlatte lag (und liegt) einfach zu hoch.
Ich war natürlich auf der damaligen Dopes-Tour vertreten (München – Charterhalle) und je mehr man sich an diesen Auftritt erinnerte, desto öfter wich die Freude der Skepsis. Zu weit haben sich Wyndorf und Co. von ihren damaligen Space- und Psychedelic-Rock Wurzeln entfernt. Würden sie diese Scheibe im Jahr 2011 noch glaubwürdig rüberbringen oder einfach nur runterspielen um ein paar alte Nostalgiker bei der Stange zu halten? – Antwort: Ja, sie können‘s noch!
Aber der Reihe nach. Als Anheizer enterten erst mal The Black Spiders die Bühne. Im Gepäck hatten sie ihr 2011 Debut „Sons Of The North“. Die Briten legten vom ersten Ton an los als gäbs kein morgen. 5 herumtobende Stonerrocker, die kein Rock’n‘Roll Klischee auslassen. Lässig! Allein schon der Bandname… Totenkopf, Tatoos, Jägermeisterschriftzüge, Kollektiv ausgestreckte Mittelfingerm, jede Menge Bier und und und. Für die Status Quo Optik mit den weissen Turnschuhen und seinem Porno-Schnauzer gehört dem Bassisten eh ein Pokal überreicht. Die dargebotenen Stücke waren absolut OK und liefen sehr gut rein. Das Publikum honorierte dies und ging von Anfang an gut mit. Black Spiders machten einfach Spass und diesen hatten die Jungs auch sichtlich auf der Bühne. Überhaupt war die Stimmung im Kofmehl sehr gut.
Und dann kamen Monster Magnet. Erstmal ein Drone-artiges Intro dann gings gleich mit „Vertigo“ zur Sache. Was für ein Auftakt! Die psychedelischte Nummer der DOI gleich zu Beginn verbraten. Respekt! Weiter gings mit „I Control, I Fly“ bevor mit „Look For Your Orb“ eins der besten MM-Stücke überhaupt gespielt wurde. Ich hätte heulen können vor Freude. Anschließend der Titeltrack und „All Friends And Kingdom Come“. Das Instrumental „Ego, The Living Planet“ leitete nun über zum zum grandiosen Doppelhammer „Blow Em Off“ und „Dead Christmas“. Die Freudentränen waren wirklich kaum mehr zu halten. Spacerockherz, was willst mehr?
Es folgten noch die restlichen Stücke des Albums, ausser eins. Der Kracher „Negasonic Teenage Warhead“ kam erst im Zugabenblock, welcher vom Publikum heftigst herbeigeklatscht wurde. Dopes To Infinity war durch. Als Draufgabe gabs noch „Hallucination Bomb“ vom aktuellen Album und den Titeltrack sowie zu guter Letzt natürlich den Oberstampfer „Spacelord“ vom Powertrip-Album. Zuhause kaum mehr hörbar ist dieser Song immer noch der absolute Live-Killer!
Fazit: Super Konzert mit top agierenden Musikern. Black Spiders machten Spass, Monster Magnet waren überragend. Meine Skepsis erwies sich als unbegründet. Merci Dave.
Text + Bilder: Thomas Lang