Datum: 23. Januar 2015
Ort: Gaswerk – Winterthur
Bands: Primordial / Dark Funeral / Anaal Nathrakh / Bloodstained Ground / Frozen Gate
Beim Meh Suff! Winterfestival war der Name an diesem Abend Programm. Der Winter hatte die Schweiz fest im Griff, vom Wetter, wie auch von der Musik her. So war es auch nicht verwunderlich, dass viele diesem Spektakel inne wohnen wollten.
Bereits bei den beiden local Supports waren schon ungefähr 250 Leute anwesend, Tendenz steigend. So ballerten die Zürcher Jungspunde von Frozen Gate ihre hymnischen, an Behemoth erinnernden Black Death Walzen um die Ohren der versammelten Langhaarfraktion, welche dies mit frenetischem Haedbangen dankte. Sehr solider Auftritt einer noch ziemlich neuen Band. Von denen wird man in Zukunft definitiv noch mehr hören.
Die zweiten Locals Bloodstained Ground bedienten danach die Death Metal Fraktion. Auch hier, solider Auftritt. Angst vor der etwas grösseren Bühne haben auch diese Jungs nicht.
Langsam wurde der Schuppen richtig voll. Dies zeigte sich auch an der immer gösseren Masse vor der Bar, welche mit Bier versorgt werden musste. Nach einer kurzen Pause enterten die britischen Black Grinder Anaal Nathrakh die Gaswerk Stage. Leider war der Sound ziemlich dürftig und so hörte man hauptsächlich das rumpelnde Schlagzeug und den Gesang. Zweiteres war nicht nur von Vorteil. So finde ich es bis heute höchst fraglich, was diese Cleangesangseinlagen sollten, passten diese doch überhaupt nicht ins Klangbild des sehr schnellen und aggressiven Metals. Nach kurzem Kopfschütteln musste ich mir doch eingestehen, dass dies, wie so vieles, wohl einfach Geschmackssache ist.
Bei Dark Funeral im Anschluss war der Sound leider auch nicht wirklich besser. So war der Auftritt der mit weisser und schwarzer Farbe bepinselten Satansanbeter eher dürftig und langweilig.
Was nun folgte stellte jedoch alles andere, was an diesem Abend lief, in den Schatten. Denn jetzt war es Zeit für die übermächtigen Primordial! Eröffnet wurde die 80 minütige Celtic Black Sause mit dem Titeltrack ihres neuen Meisterwerks „Where Greater Men Have Fallen“.
Die Halle war zwar nicht mehr ganz so voll wie zuvor bei Anaal Nathrakh oder Dark Funeral, doch die Iren hatten das Publikum von der ersten Sekunde an im Griff. Auch Sänger Alan Averill hatte das Corpsepaint montiert, nur wirkte dies hier wesentlich authentischer, als bei den vorherigen Dark Funerals, denn dieser Mann weiss, wie man Songs performt.
Jedes einzelne Lied war eine Offenbarung in Sachen Metalkunst. So beackerte die Band das Feld mit einem bunt gemischten Set aus neuen und alten Songs. Das Publikum feierte dies mit tosendem Applaus, wildem Headbangen und den Fäusten in der Luft. Mein persönliches Highlight war „No Grave Deep Enough“, was für ein unglaublich geiles Lied! Mit dem Rausschmeisser „Empire Falls“ wurde das Publikum schliesslich in die eiskalte Nacht entlassen. Was für eine Show, was für eine Band!
Setlist Primordial:
Where Greater Men Have Fallen
Gods To The Godless
Babel’s Tower
Autumn’s Ablaze
No Grave Deep Enough
As Rome Burns
Bloodied Yet Unbowed
The Coffin Ships
Wield Lightning To Split The Sun
Empire Falls
[Quelle: setlist.fm]
Text: Ivo Arztmann