3. + 4. Februar 2017
Restaurant Weisser Wind – Zürich
Vortrag: Dr. Mark Benecke
Wo das kriminalbiologische Perpetuum mobile ist, ist das Hause innert Kürze ausverkauft. Wohl fast immer und fast überall, samt und sonders und seit Jahren und im Weissen Wind – in Zürich. Das heterogene Publikum lauscht andächtig bis stirnrunzelnd bis ins Mark gespannt dem Mark zu. Und was der Mark an Wahnsinn von der Leine lässt, lässt einige so sehr aus der Fassung bringen, dass sie fluchtartig den Raum verlassen.
Umso erstaunlicher das ist, wenn man bedenkt, dass Anschläge und Ausschläge an der Tagesordnung sowie 24/7 über irgendwelche Kanäle konsumierbar sind. Anscheinend sind wir doch noch nicht so sehr durch kriegerische Verstümmelungen, von Bomben zerfetzten Kinderkörpern und von sonstigem Unheil eingeholten Grausamkeiten abgestumpft. … und des Kriminalbiologen vorgetragenen Fälle noch immer drastisch.
Wie dem auch sei, der pfeilschnell redende und virtuos unterhaltende Kölner versteht es wie kein anderer, ein Kunterbunt an Fällen innert drei Stunden (inklusive kurzer Pause) so in den Köpfen zu verankern, dass es keinen unberührt lässt. Währendem ein Fall im Fokus des Rotlichts grell erscheint, beleuchtet Dr. Mark Benecke die Frage, ob man Menschen mit Körperteilen töten kann. Licht an oder eher Licht aus heisst es auch für einige Studenten aus den USA. Wie ist es möglich, von einer College eigenen «vending machine», einem Verkaufsautomaten, erschlagen werden zu können?
Dr. Mark Benecke ist international auf Verbrecherjagd, unterhält überall auf der Welt Speziallabors und ist nicht nur Kriminalbiologe. Nein, der Sympathikus ist auch Donaldist, Politiker, Musik- und Tätowierverrückt, Buchautor, Veganer, einst Kefir-Milch liebend, Donaldist, Präsident der Transylvanian Society of Dracula. Und so ganz vieles mehr. All dies fliesst in wunderbarer Weise in seine Vortragsreihen ein, was Verrücktheit, Heiterkeit, Rohheit, Echtheit und Erlesenheit garantiert.
Text: Cyril Schicker
Foto: Ines Benecke