Datum: 30. April 2012
Ort: X-TRA – Zürich
Bands: Manic Street Preachers / Peace
Es ist mittlerweile einige Jahre her, als ich vor verschlossenen Türen des Club abart stand, weil das Konzert der Manic Street Preachers relativ kurzfristig abgesagt wurde und ich das bis hin zur Türe nicht mitbekommen hatte. Etwas frustriert ging ich damals nach Hause und musste geschlagene 10 Jahre warten, bis die Herren wieder auf Europatournee gingen. Jetzt also, endlich, Club X-TRA in Zürich und gestern Abend war es soweit.
Als Vorband gab es eine Runde Frieden mit Peace. Die Jungs spielten astreinen Britpop, so wie es sich auf der Insel gehört. Cool und lässig und musikalisch grosse Klasse. Da wird sich das Reinhören in ein Album garantiert lohnen. Dranbleiben.
Und dann die Manic Street Preachers. Mit Songs aus ihrem letzten Album „National Treasures“, einer Sammlung ihrer Top Ten Singles, konnten sie gar nichts falsch machen. Ein Hit jagte den anderen und zusammen mit ihrer Spielfreude und Bühnenpräsenz war das Ganze einfach genial. Vom ehemaligen Glam Rock und Punk und ihrem ersten Album „Generation Terrorists“ aus 1992, bis hin zum gemässigteren Britpop auf „Journal for Plague Lovers“ aus 2009 und letztendlich „Postcards from a Young Man“ aus 2010 war für Abwechslung gesorgt.
Die Bühnendeko war genauso gemischt, schräg und bunt, wie sie selber. Ein riesiges Frauenporträt im Hintergrund, sowie links und rechts Bäume, die bei Bedarf zu leuchten begannen, bildeten den Rahmen. Und wo andere eine Discokugel aufhängen, da stellen die Manic Street Preachers gleich einen mannshohen Discoman hin. 🙂 Sah cool aus und zusammen mit dem Blumenschmuck an Nicky Wires Mikroständer, eine irrwitzige Kombination.
Während Sänger James Dean Bradfield einerseits eine starke Gesangsperformance hinlegte und virtuos die Saiten zupfte, faszinierte Bassist Nicky Wire mit seinem Punkoutfit und Energie. Alles in allem eine kurzweilige Show, die mich vor allem durch die hammerstarke musikalische Leistung in ihren Bann zog. Grosse Sache immer noch und Heuler wie „The Everlasting“ oder „ If You Tolerate This Your Children Will Be Next” und und und bleiben einfach stark, da gibt’s nichts dran zu rütteln.
Text: Nicole Imhof
Bilder: Kathrin Hirzel