Datum: 21. November 2011
Ort: Volkshaus – Zürich
Bands: Machine Head / Bring Me The Horizon / Devil Driver / The Darkest Hour
22.10.2011, ein Konzertabend der mir mit Sicherheit in Erinnerung bleiben wird. Der langersehnte Konzertabend fand im Volkshaus in Zürich statt. Auf dem Programm standen die Bands, The Darkest Hour, die legedären Devil Driver, die Jungs von Bring Me The Horizon und zu guter Letzt die Metalgrössen Machine Head.
Die Türen zu den heiligen Hallen öffneten um 19.00 Uhr. Pünktlich zum Einlass waren schon zahlreiche Metalheads auf der Matte. Jedoch wirkte das Volkshaus noch ziemlich leer bei der Band, die den Abend eröffneten. The Darkest Hour lieferten eine energiegeladene, musikalisch gute Show ab und gewannen auch die Sympathie des Publikums. Jedoch waren die Leute noch ziemlich verhalten, ich wage es jetzt einfach mal zu behaupten, dass es nicht an der Leistung der Band lag, sondern wohl eher daran, dass viele Leute erst später vorhatten, den Konzertsaal zu rocken. Eine gute halbe Stunde dauerte das Spektakel, danach wurde die Bühne für Devil Driver umgebaut.
Ca. eine weitere halbe Stunde verging, dann standen sie auf der Bühne. Die brachialen Jungs von Devil Driver kannten kein Pardon. Sie rockten die Bühne gnadenlos. Die schnellen Klänge von Devil Driver animierten das Publikum zum abrocken. Es entstanden die ersten Circle-Pitts und auch der ein oder andere brachte seine Haare in Bewegung. Devil Driver schien das auch zu gefallen, sie brachten gewaltig viel Schwung in die Bude. Leider hatten sie keine lange Spielzeit und da war das Konzert auch schon viel zu schnell wieder um. Ein Jammer, denn es war echt gut!
Bring Me The Horizon. Naja, die nächste Band hatte es nicht wirklich leicht vor Machine Head zu spielen, denn sie waren ziemlich umstritten. Ich kannte die Band zwar nicht, aber man hörte gewaltiges Munkeln und es schien so, als würden sich wenige Leute auf die Band freuen. Glücklicherweise konnte ich mir aus nächster Nähe ein Bild dessen machen. Ich muss ehrlicherweise zugeben, wirklich begeistert war ich von den Jungs auch nicht. Klar, sie können bestimmt was, denn sonst hätten sie wohl nicht nach Devil Driver gespielt. Aber nein, um mich diplomatisch auszudrücken, hat mich das ganze nicht wirklich überzeugt. Die sehr junge Band war zwar äusserst brachial, aber irgendwie haben sie mich nicht mitgerissen.
Auffällig war auch, dass plötzlich viele junge Damen vor der Bühne standen und ordentlich Lärm machten. Ich vermute mal, dass das am guten Aussehen des Frontmanns Oliver Sykes lag. Naja, meine Musik wars nicht, jedoch hatten sie durchaus auch Fans, diesen schien es sehr zu gefallen. Bring Me The Horizon zeigten auch Experimentierfreude, indem sie das eine oder andere elektronische Element in die harten Klänge des Metalcores mischten. Auch das war natürlich Geschmacksache, den einen gefiel’s, die anderen runzelten die Stirn. Nach gut 45 Minuten war dann auch Ende Gelände.
Doch eins hatten alle gemeinsam. Das Volkshaus schien aus allen Nähten zu platzen und alle schienen nur eins zu wollen, nämlich Machine Head. Nach einer ca. halbstündigen Bühnenumbaupause war es dann endlich soweit, das Licht ging aus, die halsbrecherische Show konnte also beginnen. Vom ersten Ton an war das Publikum auf der Seite der Amerikaner und das schien Frontmann Robert Flynn sehr zu gefallen.
Es ist unglaublich mit welch Bühnenpräsenz Robert Flynn das Publikum in seinen Bann zieht, er animierte die Leute so richtig abzugehen. Das taten sie auch. „Head bang, Motherfucker“ war glaube ich sein Lieblingssatz, immer wenn eine für Kopfschütteln geeignete Passage eines Songs kam, schrie er es lauthals in das Mikro. Es war also ein Fest der Haare.
Das Line-Up war sehr abwechslungsreich, es wurden alte Klassiker sowie auch Stücke vom neuen Album zum Besten geben. Mein persönliches Highlight war der Song „Locust“. Als der nette Herr Flynn dann noch zu Akkustikgitarre griff und „the darkness within“ performte, hatte er endgültig alle Konzertbesucher auf seiner Seite.
Ich sags euch, dieser Typ kann sogar singen! Jedenfalls brachte die Band das knallvolle Volkshaus kräftig ins wackeln. Ich glaube, ich habe fast keinen gesehen, der nicht mitgegangen ist. Als dann das Konzert dem Ende zuging und die Band sich vor der Zugabe von der Bühne verabschiedete, holte das Publikum die Band mit einer „Welle“ zurück auf die Bühne. Das hingegen schien den sympathischen Jungs fremd zu sein, Frontmann Robert wusste nicht so recht wie ihm geschah. Er wusste nicht so genau was all die Leute von ihm wollten. Als dann aber die erste Welle vorbei war fand er es so toll, dass er es nicht unterlassen konnte das Publikum immer wieder zu einer „Welle“ zu animieren. Ja, das schien den Herren Machine Head wirklich zu gefallen. Am Schluss gaben sie noch ihren Klassiker „Halo“ zum Besten und verliessen dann die Bühne unter tosendem Applaus.
Und so war auch dieser Abend leider schon wieder viel zu schnell herum. Meine persönliche Erkenntnis für diesen Abend ist eindeutig. Machine Head haben für mich nicht nur das beste Album 2011 herausgebracht, nein, heute Abend hatte ich auch das beste Konzert des Jahres 2011 gesehen. Ich bin begeistert! Mit vollen Speicherkarten, Nackenschmerzen, einem leichten Summen im Ohr und ganz vielen Eindrücken gehe ich nach Hause und frage mich ständig ob es nirgends einen Repeat-Kopf gibt.
Text + Bilder: Miriam Ritler