Jinjer + Hypno5e + Space Of Variations
Z7 – Pratteln
Mittwoch, 29. September 2021
Text: Madeleine Fuhrer / Foto: Daniel Strub
Es lag ein Hauch Metal in der Luft vor der Konzertfabrik Z7 in Pratteln. Ein Manifest für die Vorlieben der meist schwarz gekleideten und doch bunt gemischten Besucher*innen. Es war fast wie die Rückkehr nach Hause, nach langer Zeit der Abstinenz.
Die Metal-Lawine wurde lautstark von Space Of Variations losgetreten. Eine explosive Mischung aus Modern-Metal, Metalcore und elektronischen Einflüssen mit Growl und Gesang im Wechsel, meist aufgeteilt auf brutale Strophen und klare Refrains. Die Ukrainer überzeugten mit ihrer energiegeladenen Show und animierten gekonnt ihre Zuschauer*innen, welche von Anfang begeistert dabei waren. Der Name war Programm: Space Of Variations versprühten mit ihren enormen Klangbildern und Emotionen allumfassende Stimmung. So bildete sich schon zu Beginn vorne mittig ein erster Circle Pit.
Von der Ukraine ging es über in unser Nachbarland Frankreich und dem Vierer Hypno5e. Der sehr atmosphärische, progressive Post-Metal kreierte eine Art kreative, musikalische Verschnaufpause bis zum Headliner. Hier wechselten sich harte Drumbeats und Gitarrenriffs mit sanften, ruhigen Passagen ab. Dazwischen ertönten immer mal wieder auf Französisch gesprochene Sprach-Einspieler. Geschriene Vocals gingen in clean gesungene Teile über. Hypno5e beeindruckten weiter mit ihren technisch versierten und präzisen Instrumentalbeträgen und hüllten das Z7 in eine sphärische Blase.
Danach war es an der Zeit für die ukrainischen Senkrechtstarter und das Kraftpaket Jinjer. Mit voller Kraft voraus und „Call Me A Symbol“ startete die Vierer-Kombo mit Frontfrau Tatiana Shmayluk in ihr Set. Progressive Metal vom Feinsten. Mit auf Tour hatten Jinjer ihr im August 2021 erschienenes Album „Wallflower„, von welchem sie eine gute Auswahl an Songs spielten. So durften zum Beispiel „Disclosure!“, „Vortex“ oder auch der Titelsong „Wallflower“ nicht fehlen. Sehr faszinierend war immer wieder der Wechsel zwischen Growl- und Clean-Vocals von Tatiana in jeglichen Höhen und Tiefen. Einfach nur Wahnsinn, was die Frau gesangstechnisch an diesem Auftritt ablieferte. Punktgenau, mal brachial und mal melodiöser waren die Instrumentalisten unterwegs. Schnelle und harte Passagen lösten sich mit ruhigeren, klangvollen ab.
Begleitet wurde der musikalische Beitrag von einer optimal abgestimmten, eher düster gehaltenen Lichtshow und den LED-Panels auf der Bühne. Jinjer bezogen das Publikum mit ein und dieses wiederum teilte die Begeisterung mit fleissigem Headbangen, Mosh- oder Circle-Pits. Die Motivation und Spielfreude war bei Jinjer offensichtlich und spürbar. Ein absolut starker und einnehmender Auftritt.
Setlist Jinjer [Quelle: Setlist.fm]
1. Call Me A Symbol
2. On The Top
3. Pit Of Consciousness
4. I Speak Astronomy
5. Disclosure!
6. Judgement (& Punishment)
7. Sleep Of The Righteous
8. Ape
9. Retrospection
10. Perennial
11. Wallflower
12. Teacher, Teacher
13. As I Boil Ice
14. Mediator
15. Home Back
Zugabe:
16. Vortex