Datum: 5. September 2012
Ort: X-TRA – Zürich
Bands: Jack White / Peggy Sue
Einer der aktuell hochgejubeltsten Musiker gastierte gestern im ausverkauften Zürcher Club X-TRA. Jack White. Zwar hatte er sein erstes „eigenes“ Soloalbum „Blunderbuss“ mit dabei, doch es war klar, dass das Publikum auch Hits von den White Stripes u.a. zu hören bekommen wird.
Denn John Anthony Gillis, aka Jack White, ist ein fleissiger Akteur in der Musikbranche. Mit seinem Plattenlabel Third Man Records produziert und gestaltet er die kultigsten Bands und spielt bei den meisten auch gleich selber noch mit.
Deshalb war es nicht verwunderlich, dass White gestern mit einem White Stripes Song das Konzert eröffnete und mit dem Hit „Seven Nation Army“ beendete. Dazwischen etwas von den Dead Weathers (Band der Sängerin Alison Mosshart von The Kills) oder den Raconteurs (ebenfalls bei Whites Label).
Die rot-weisse Phase, die White und seine damalige Frau Meg White bei den White Stripse als Markenzeichen pflegten, ist wie ihre Ehe, Geschichte. Gestern durfte alles nur blau und weiss sein. Und so war das Bühnenlicht die ganze Show hindurch wirklich nur in diesen Tönen gehalten. Ok, schick zwar, aber irgendwann auch unspektakulär.
Begleitet von einer sechsköpfigen Frauenband, sang White also einen Song nach dem anderen mit seiner nuscheligen Stimme. Doch irgendwie kam die Stimmung bei mir nicht an. Es war zwar alles perfekt arrangiert, doch emotional langweilig. White spielte lieber mit seinem Harem als mit dem Publikum schien es. Die Songs sicher alle gut und wie ab CD, doch eben… berührt oder gerockt hat es meiner Meinung nach zu wenig, leider.
Trotzdem, ein guter Freund meinte zusammenfassend, dass man Jack White einmal im Leben live gesehen haben muss und dass das auf einen guten Konzertbesuch-Lebenslauf gehöre. Mehr war dann aber auch nicht.
Bilder: Kathrin Hirzel