Datum: 24. April 2015
Ort: Komplex 457 – Zürich
Bands: Suicide Silence / Whitechapel / Comeback Kid / Carnifex / Deez Nuts
Das gab es noch nie. Zum ersten Mal überhaupt gastierte das Impericon Festival in der Schweiz. Nicht nur die Schweiz jubilierte deshalb, nein, auch das Festival selber legte sich genüsslich in den Schoss Mutter Helvetias. Und erfreute sich grösster Beliebtheit.
Mutter Helvetias Schoss war an diesem Tag nass, vor allem wegen dem schönen Wetter draussen und der tobenden, schweissgeschwängerten Meute drinnen. Wie viele sich dem Festivalschmaus hingaben ist unklar, klar aber ist, dass es sehr viele waren. Sie alle dürften ihr Kommen nicht bereuen, denn gerade die Hauptattraktion machte den Hund in der Pfanne fuchsteufelswild. Suicide Silence präsentierten ein Brett, das seinesgleichen suchte – die Kalifornier zeigten beeindruckend, warum sie das Publikumsmagnet sind.
Die Zweitattraktion, die ansonsten fast noch brachialer, ausufernder, geharnischter, kruppstahlhärte zu Werke geht, das waren Whitechapel. Doch wie schon ihr neustes Album „Our Endless War“ (leider) zeigt, sind die Jungs aus Tennessee USA nicht mehr ganz so wutentbrannt wie einst. Klar, noch immer bringen sie mit ihrer Musik Waldbrände zustande oder lassen den Beelzebub frösteln. Der Show tat deren jüngste Entwicklung nicht immer gut. Hart war sie, herzlich aber halt doch irgendwie auch.
Weitere Bühnenbrettkrösusse wie Comeback Kid, Carnifex oder Deez Nuts gaben solides Können zum Besten und wurden denn auch mit grossem Beifall ummantelt. Die Meute schrie, tobte und der furiose Moshpit verdiente seinen Namen vom Anfang bis zum Schluss.
Es täte keinen verwundern, wäre ebendieser am nächsten Tag mit einer Hirnerschütterung aufgewacht, angelte er sich doch während fast 10 Stunden immer wieder von einem Höhepunkt zum nächsten. Das soll ihm mal jemand nachmachen.
Text: Cyril Schicker
Bilder: Natalie Schweizer