Datum: 20. Juni 2014
Ort: Autobahnkreisel – Hinwil
Festival-Website: Rock The Ring
Bands: HIM
Zum ersten Mal fand in diesem Jahr das «Rock The Ring» Festival statt, an welchem am ersten von drei Tagen HIM als Co-Headliner die Menge entzückten.
Von ihrem Konzert im Komplex letzten Oktober war ich ja nicht übermässig begeistert (Bericht dazu HIER), ihr Auftritt in Hinwil machte das aber wieder mehr als wett. Noch nie habe ich Ville Valo mit so einer blendenden Laune erlebt. Er kam schon mit einem Lachen auf die Bühne und während den 75 Spielminuten stand ihm die Heiterkeit ins Gesicht geschrieben. Das war nicht nur schön mitanzusehen, sondern auch ansteckend. Und bestimmt der Hauptgrund, warum wir trotz düsterem, bewölktem Himmel vom Regen verschont blieben.
Nachdem die Finnen mit «Buried Alive By Love» ziemlich rockig losgelegt hatten, folgten mehrheitlich ältere Stücke, viele davon von ihren ersten beiden Alben. Darunter natürlich «Join Me (In Death)» und weitere Songs wie «Right Here In My Arms» oder «Wicked Game», die von einer HIM-Setlist kaum mehr wegzudenken sind. Während letzterem überliess Ville das Rampenlicht für einige Minuten den restlichen Musikern, die ein Vierer-Solo bzw. eine Art Jam Session hinlegten, welche sich gegen Ende zu einem Dreier-Jam entwickelte, als Gitarrist Mikko Lindström auch noch kurz ein Päuschen einlegte. Hierbei konnten nicht nur die Saiten-Zupfer glänzen, sondern ebenso der Herr Tasten-Drücker und der Mister Auf-Die-Pauke-Hauer, die sonst irgendwo im Hintergrund versteckt waren.
Von den neueren Liedern präsentierten sie unter anderem «(Rip Out) The Wings Of A Butterfly», welches eigentlich nicht wirklich zu meinen Favoriten zählt, aber live immer ziemlich gut kommt, wie ich finde, und «Tears On Tape», der Titeltrack ihres aktuellen Silberlings. Bevor das Konzert mit dem Klassiker «Funeral Of Hearts» seinen würdigen Abschluss fand, spielten sie überraschenderweise das eher unbekannte Stück «For You», worüber ich mich extrem freute, weil dies einer jener HIM-Songs ist, die ich immer besonders mochte und dessen Melodie einfach irgendwie etwas Spezielles an sich hat. Ein starker Auftritt, dank welchem sich meine Zweifel, ob ich mich nicht doch für Black Sabbath im Hallenstadion hätte entscheiden sollen, in Luft auflösten.
Setlist:
01. Buried Alive By Love
02. (Rip Out) The Wings Of A Butterfly
03. Right Here In My Arms
04. The Kiss Of Dawn
05. All Lips Go Blue
06. Join Me (In Death)
07. Your Sweet Six Six Six
08. Passion’s Killing Floor
09. Soul On Fire
10. Wicked Game [Chris Isaak Cover]
11. Tears On Tape
12. Poison Girl
13. For You
14. The Funeral Of Hearts
Text + Bilder: Jasmin Rose