Insanity61 + Vale Tudo + Überyou + Hunted Like Thieves + Declass
Konzerthaus Schüür – Luzern
Freitag, 30. Dezember 2022
Text: Adrian Portmann
Schwitzende Menschen wie in einer Sauna. Moshpits, Stagedives, ausgelassene Unterhaltungen und eine Menge Gebrüll. All dies konnte man letzten Freitag an der neunten Ausgabe des Hardcore United Fest erleben. Insgesamt fünf Bands, darunter ein Teil der Speerspitze der Hardcore- und Punkszene, gaben sich die Ehre und bereiteten ein Feuerwerk an Energie!
Der Konzertsaal war bereits gut gefüllt, als Declass die Bühne betraten. Die Band, welche unter anderem aus Mitgliedern von HAK und No Reward besteht, lieferte eine Hardcore Show ab, wie sie im Buche steht. Weiter ging es mit Hunted Like Thieves weiter. Die Show gestaltete sich dabei sehr abwechslungsreich. Wellenartig wechselte der Sound zwischen knallharten Breakdowns und melodiösen Riffs.
Nach jeder Show strömte jeweils ein Grossteil aller Besucher nach draussen und die grosse Menschenmasse machte sich sehr bemerkbar. Wie üblich kann dies bei ausverkauften Shows wie dieser zu Engpässen bei der Infrastruktur führen. Doch nicht an diesem Abend. Die renovierte Schüür verfügt neu über zwei Eingänge, die zum Konzertsaal führen. Dies hatte den grossen Vorteil, dass sich die Besucherströme aufteilten und es entstand nie ein grosser Stau. Der Garten eignete sich auch an diesem Abend perfekt, um an der frischen Luft ein wenig neue Energie zu schöpfen oder sich miteinander zu unterhalten. Wie in jedem Jahr üblich herrschte bei diesem Treiben eine lautstarke Atmosphäre. Teilweise entstand der Eindruck, dass alle Besucher einander kennen. Neben der klassischen Feuerstelle war zudem auch ein Grillstand vorhanden, bei welchem leckere Würste, mit oder ohne Fleisch versteht sich, angeboten wurden.
Beim nächsten Set kam es mit Überyou zum grossen Stilbruch. Von Null auf Hundert änderte sich die Grundstimmung im Saal und es herrschte nur noch gute Laune. Der klassische Punk Sound der fünf Zürcher war eine willkommene Abwechslung, was auch das Publikum mit grossem Applaus bestätigte. Kurz darauf folgten Vale Tudo, welche erbarmungslos eine knallharte Hardcore Show präsentierten. Mit doppelter Gesangspower wurde Song um Song abgeliefert. Dementsprechend wilder gestalteten sich auch die Bewegungen in der Crowd. Es entstanden immer kreativere Stagedives und so wurden auch die höhergelegenen Holzbalken auf der Seite für den Absprung genutzt. Mit dem Song «Hardcore Heavyweights» wurde man schlussendlich in die wohlverdiente Pause entlassen.
Das Licht wird plötzlich gedimmt, über die Boxen ertönt ein episches Instrumentalstück und jedem war klar, der Abend ist an seinem absoluten Höhenpunkt angelangt. Insanity61 aus dem Entlebuch betraten die Bühne und legten gleich los. Es folgte ein toller Mix aus dem ganzen Repertoire der Band. So wurden neben dem Klassiker «No Limits», dem letztjährigen Jodelexperiment «Beyond Our Fence» auch die neusten Singles «Nest of Rats» und «Still Alive» zum Besten gegeben. Die Zuschauer waren mit dieser Leistung sichtlich zufrieden und die Hitze im Saal stieg durch die konstanten Moshpits immer mehr in die Höhe. Die Songpausen wurden jeweils von Sänger Tobias Küng genutzt, um allen für diesen ausgelassenen Abend zu danken und das letzte Quäntchen an Energie aus der Crowd herauszulocken. Mit dem Singalong Hit «Part of Us» fand das letzte Konzert an diesem Abend schlussendlich sein Ende.
Für all jene, die nach diesen fünf Shows noch genügend Energie hatten, ging es mit der Aftershowparty im Erdgeschoss weiter. Dies galt noch für viele und so feierten über 100 Personen noch bis in die frühen Morgenstunden hinein.
Setlist Insanity61
1. Food Comes First
2. Business
3. Moneyfest
4. Beyond Our Fence
5. Nest of Rats
6. Ready to Row
7. Fight
8. All I Need
9. With My Friends
10. Still Alive
11. Save Me
12. No Limit
13. Part of Us
Bilder: Angela Michel (zVg)