13. Juni 2019
Greenfield Festival – Interlaken
Bands: Die Toten Hosen / Beartooth / Dropkick Murphys / While She Sleeps / Behemoth / Kvelertak / Feine Sahne Fischfilet / The Baboon Show / Millencolin / Power Trip / Halestorm / Sondaschule
Die drei Tage Greenfield Festival erlebten am Donnerstag bereits am frühen Nachmittag mit der Eröffnung der Alphornbläser einen emotionalen Start. Es wurde schon fleissig im Moshpit getanzt.
Eines der besonderen Highlights und eine geballte Ladung Frauenpower bot das Konzert von Halestorm. Sängerin Elisabeth „Lzzy“ Hale fegte mit einer mitreissenden Performance über die Bühne und riss das Publikum mit sich. Als dann der letzte Song, „I Miss the Misery“ gespielt wurde, stand dann kein Zuschauer mehr still da.
Roh, dreckig und wütend ging es derweil auf der Eigerstage zu und her, wo sich die Texaner von Power Trip ans Werk machten. Eine Thrash Metal Salve nach der anderen wurde schonunglos auf das anwesende Publikum abgefeuert. Dieses dankte der Band mit ausgelassenen Moshpits und Circle Pits. Der Sound passte und so entfalteten die schnellen, wütenden Songs ihre volle Wirkung. Highlight des Auftritts war der Song Executioner’s Tax (Swing Of The Axe), welchen das Publikum mit frenetischen Sing Alongs goutierte. Geiles Debut, gerne wieder!
Später liessen es Feine Sahne Fischfilet bei ihrem Auftritt auf der Hauptbühne so richtig krachen. Die Politpunkband aus Mecklenburg-Vorpommern verbreitete auch am Greenfield Festival gute Stimmung mit ihrem mitreissenden Punkrock. Die Zuschauer grölten fleissig mit und jubelten, als von Sänger Monchi Bier und gratis Schnaps in den ersten Reihen verteilt wurde.
Mit einer aufblasbaren Banane wurde dann auch noch übers Publikum gesurft, es wurde Rauch abgelassen, und nach ihrem letzten Song „Ich bin komplett im Arsch“ war dann auch das Publikum „komplett im Arsch“.
Das zweitletzte Konzert vom Donnerstag gehörte der irisch-amerikanischen Folk-Punk-Band Dropkick Murphys. Laut, schnell, mitreissend – dies sind nur einige der Worte, mit welchen man das Konzert der Band beschreiben könnte. Die Zuschauer feierten die Musik dementsprechend, der Moshpit war der wildeste des Tages. Es flogen Bierbecher und Ellenbogen, bei jedem Lied wurde mitgegrölt. Das Publikum hatte bei Dropkick Murphys noch nie Mühe, mitzusingen. Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt bei den Liedern „Johnny I Hardly Knew Ya“, „Rose Tattoo“ und „Shipping Up To Boston“. Dies war nicht das erste Mal, dass die Dropkick Murphys beim Greenfield dabei waren, böse Zungen würden behaupten, sie gehörten schon fast zum Inventar des Festivals. Nichtsdestotrotz, das Publikum feiert sie jedes Mal.
Den ersten Headliner des Festivals und einer der Höhepunkte des Abends bot der Auftritt von den Toten Hosen. Die Düsseldorfer boten ein zweistündiges Set voller alter und auch neuer Hits, als die Zuschauer den Platz verliessen, war bereits früher Morgen. Das Konzert wurde mit ihrem 90er-Jahre-Hit „Bonnie und Clyde“ eröffnet und das Publikum war bereits ab der ersten Note Feuer und Flamme. Es wurde fleissig geklatscht, mitgesungen, gehüpft, im Moshpit abgegangen und Pyro-Fackeln gezündet. Bei ihren bekanntesten Hits, wie „Hier kommt Alex“, „Altes Fieber“, „An Tagen wie diesen“, „Wie viele Jahre (Hasta la Muerte)“ oder „Steh auf, wenn du am Boden bist“ war dann die ekstatische Stimmung komplett.
Die Toten Hosen hatte während des Konzertes sichtlich Freude am Enthusiasmus des Publikums. Die Band rund um Sänger Campino waren bereits zur ersten Ausgabe des Greenfields vor 15 Jahren zu Gast und spielten dort im strömenden Regen vor einem nicht minder enthusiastischen Publikum.
Zum Schluss des Konzerts und somit des ersten Greenfield Tages wurde dann noch ein Cover der Liverpooler Fan-Hymne „You’ll Never Walk Alone“ gespielt und rot-weisses Konfetti in die Luft geschossen. Sänger Campino bat jeden im Publikum etwas in die Luft zu halten, um den Sieg des Clubs zu feiern. „Ich sorge dafür, dass Xherdan Shaqiri dieses Video zu sehen bekommt!“, versprach Campino, bevor er dem Publikum ein letztes Mal einheizte.
Alles in allem ein gelungener Auftakt der 15. Jubiläumsausgabe des Greenfield Festivals in Interlaken!
Text: Seline Bietenhard und Ivo Arztmann
Bilder: Kathrin Hirzel und Berend Stettler