10. – 11. Juni 2016
Interlaken
Webseite: Greenfield Festival
Songs wie kollidierende Linienbusse, umgarnt vom Getöse eines romantisierenden Militärflugplatzes. Dazu Geschepper und Scherben. Wenn das Interlaken’sche Greenfield seine akustischen Trümmer zusammenkehren müsste, ginge die Rechnung an Enter Shikari, Amon Amarth, Breakdown Of Sanity, Feine Sahne Fischfilet.
Das diesjährige Greenfield trumpfte zwar nicht so sehr mit Phantasmagorien auf (eg. Slipknot, Motörhead, Iron Maiden), aber hatte mit, eben, Enter Shikari, Amon Amarth, Breakdown Of Sanity, Feine Sahne Fischfilet, doch bestechende Trümpfe im Ärmel.
Auch 2016 betörte das Festival mit seiner guten Organisation, selbst das Wetter war kein Arschloch und die immer etwas gespenstisch-beeindruckend wirkende Idylle lullte einen immer wieder von Neuem ein. Gleichzeitig ritterschlugen sich The Beauty Of Gemina anlässlich ihres Jahrzehnt-Jubiläums gleich selber.
Das Line-up, gespickt mit so jedem Genre, das es nur gibt oder noch nicht mal gibt, war dieses Mal stark angereichert mit Punk (eg. The Offspring, Billy Talent, Pennywise, Anti-Flag, NOFX), gerade NOFX brillierten mit einer souveränen Mischung aus Humor, Spielfreude und Irrsinn. Horrender Irrsinn, positiv gemeint, geht immer auch von Enter Shikari aus. Wie die Engländer ihren Wahnsinn von der Leine lassen, ist, ja, eine Phantasmagorie.
Gefolgt von The Prodigy, die doch auch überzeugten. Wohingegen The Hives die wohl schrecklichste Band überhaupt ist (ja, ja, ja, subjektive Meinung). Aber die Schweden taten niemandem weh und viele der Festival-Besucher hatten scheinbar doch ihre Freude an ihnen. Nightwish (jesses), Jennifer Rostock (verflixt, voll verpasst), Juliette And The Licks (verflixt, voll verpasst II), Killswitch Engage (verflixt, voll verpasst III), Deftones (verflixt, voll verpasst IV), Bring Me The Horizon (uff, endlich mal nichts verpasst), Deez Nuts (uff, endlich mal nichts verpasst II) sprechen für ein ausgeklügeltes Booking, für eine spannende Mischung.
Schlägereien, Diebstähle und dergestalt anmutenden Bizarrerien hat es keine gegeben, dafür ein bitzeli Schlamm und vor allem viele Notenschlüssel-Orgien. Und was 2016 war, wird 2017 wieder sein. Greenfield, dazu gehören auch Christa, Anaïs, Basil, Thomas und Martin, ich komme mit Handkuss wieder!
Text: Cyril Schicker
Bilder: Roger Holliger
Bericht zum Greenfield 2016 Teil 1