Datum: 21. Januar 2015
Ort: Hafenkneipe – Zürich
Bands: Fjørt
Es war rappelvoll, als ich an diesem Mittwochabend in der Hafenkneipe ankam. Es war richtig schön zu sehen, wie viele Leute gekommen waren, um sich die Aachener Jungs Fjørt um Ex-Longing For Tomorrow Frontmann David anzuschauen. Bei mir war es bereits das fünfte Mal, dass ich die Chance bekam, die Jungs live zu sehen. Drei Mal davon, durfte ich mit meiner eigenen Band sogar eröffnen.
Doch zuerst galt es einmal anzukommen, Hände zu schütteln, die Jacke an der Garderobe aufzuhängen und Bier zu holen. Das nahm angesichts der gut gefüllten Hafenkneipe ein wenig Zeit in Anspruch. Als dies alles erledigt war, ging auch schon das Licht aus und das Intro setzte ein. Atmosphärische Klänge drangen aus den Boxen und sollten das Publikum die nächsten 5 Minuten lang in ihren Bann ziehen. Als schliesslich der letzte Besucher die Hoffnung schon fast aufgab, dass da noch mehr kommen würde, betraten die drei Jungs die Bühne. Sie spielten noch kurz mit dem Intro mit (Bassist David strich mit dem Geigenbogen über die Saiten seines Instrumentes) bevor sie loslegten.
Der zweite Song „Demontage“ von ihrem Debutalbum mit dem gleichen Titel, kam aber dieses Mal nicht so gut wie die letzten paar Male. Der Sound in der Hafenkneipe war viel zu sauber, viel zu brav und so knallte der Song zu wenig. Dieser Mix aus Post Hardcore und Blastbeat Gewitter kann definitiv mehr. Dies zog sich durch das ganze Set. Schade, denn dass die Band extrem gutes Songmaterial und auch eine solide Liveperformance hat, steht ausser Frage.
Dank den intelligenten, deutschen Texten konnte ein Grossteil der Anwesenden mitsingen, was vor allem im ruhigen Teil beim Song „Glasgesicht“ für Gänsehaut sorgte. Hier surfte auch ein einsamer Stagediver über die Köpfe der Menge, was bei der Band für Begeisterung sorgte.
Nach ungefähr einer guten Stunde war der Spass dann auch wieder vorbei und da keine Vorband gespielt hatte, war es noch relativ früh. So konnte ich mich noch auf eine anständige Anzahl an Schlafstunden freuen.
Fazit des Konzertes: Obwohl der Raum bis hinten sehr gut gefüllt war, habe ich bereits bessere Konzerte dieser Band gesehen, was aber vor allem am Sound lag. Nichtsdestotrotz sind Fjørt ein Garant für gute Konzerte und ich werde sie mir bestimmt auch noch ein sechstes, siebtes oder achtes Mal anschauen gehen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.
Text: Ivo Arztmann