Samstag, 23. März 2013
Ort: Klokgebouw, Eindhoven (NL)
Bands: Epica
Viereinhalb Tausend Fans aus der ganzen Welt versammelten sich in Eindhoven, um EPICAs 10. Jubiläum zu feiern. Vielleicht mit zu großen Erwartungen.
Über eine Stunde vor Einlass und bei gefühlten minus zehn Grad warten hunderte Fans schon vor dem Eingang vom Klokgebouw. Darunter sind ein Paar bekannte Gesichter der Female Fronted Metal Szene. Gegen 19 Uhr geht es dann rein in die Location. Die große Halle hat einige Eisensäulen (siehe Bilder des Konzerts), dir Bühne ist hoch und schmal, im Graben ist nur die Video-Crew erlaubt und die „Bühne für Fotografen“, die am Schalter versprochen wird steht 50cm höher als der Fussboden, am Rand der Halle. Mission Impossible für Fotografen von außerhalb EPICAs Freundeskreis.
Während wir auf die Show warten, werden auf den Vorhang vor die Bühne Geburtstagsgrüße anderer Musiker projektiert, wie Arjen Lucassen, Amanda Somerville, STREAM OF PASSION, XANDRIA, u.a. Nach einer halben Stunde Dunkelheit erscheint das Event-Logo … Orchester und Chor fangen das für diese Veranstaltung vertonte ‚Introspect’ an zu spielen.
Vorhang fällt und die Band lässt sich mit ‚Monopoly OF Truth’ on den Fans laut begrüßen. Licht- und Pyroshow machen einen ersten guten Eindruck und sogar die Chorsänger headbangen mit. Ein weiterer starker Eindruck machen Simones neuen Bühnenkleider von Ingeborg Steenhorst und die Tatsache, dass sich die Sängerin endlich richtig wohlfühlt mit Ihrer Stimme. Denn viele Songs klingen weniger angestrengt und manche Stellen werden gut improvisiert.
‚Sensorium’ klingt zum Beispiel viel angenehmer, obwohl im Laufe des Abends hören wir, dass diese neu gewonnene Leichtigkeit ab und an übertrieben wird, so dass Simons die Kontrolle über ihre Stimme verliert.
Beim Orchesterlastigen ‚Unleashed’ fehlt mir die Stimme von Amanda Somerville, wie im Original dieser Version, danach genießen wir ‚Chasing The Dragon’ live mit wunderschöner Luftakrobatik. Etwas mehr Klassik gibt es auf die Ohren mit einem Gastauftritt eines unangekündigten Geigers für Vivaldis ‚Presto’ und danach Pergolesis ‚Stabat Mater Dolorosa’ mit Gastauftritt von Floor Jansen. Mit liebevoller Widmung an Simon Oberender kündigt Gitarist Mark Jansen ‚Serenade Of Self Destruction’ an.
Für ‚Quietus’ kommen ehemalige Band-Mitglieder Yves Huts, Ad Sluijter und Jeroen Simons auf die Bühne und mit ‚The Phantom Agony’ wird Klokgebouw zum Rave dank unerwarteten Elektro-Beats und Laser-Show. Das Orchester dehnt den Song zu einer instrumentalen Pause, lang genug, so dass alle wieder Luft holen und Simons ihr viertes oder fünftes Outfit des Abends anzieht.
Das letzte Set fängt dann mit ‚Cry For The Moon’ an, folgt ein langes Schlagzeug-Solo (endlich kann sich Ariën richtig austoben!), dann singt Floor Jansen ihren schon bekannten ‚Sancta Terra’-Part mit der Band. Die neueren ‚Design Your Universe’ und ‚Storm the Sorrow’ wurden großartig vom Orchester begleitet unmit dem Live-Highlight ‚Consign To Oblivion’ kam der Abend dann nach dem entsprechenden ‚Outro’ zum Ende.
Zusammengefasst: Für eine lange im Voraus angekündigte Jubiläum-Show habe ich mehr Performance, mehr Gäste und eine schönere Location erwartet. Auch wenn die über 70 Musiker eingeflogen werden mussten, war es sicherlich keine Budget-Schwierigkeit, denn die Karten waren nicht günstig und sogar das Live-Stream im Internet war nicht umsonst. Dafür war aber der Sound erstklassig.
Danke Epica…
Text: Cristina
Bilder: Andreas Noack