21. August 2017
Z7 – Pratteln
Bands: Amon Amarth, Trivium, August Burns Red, While She Sleeps, Bury Tomorrow
An diesem angenehmen Sommertag ist es genau das Richtige für alle Metal-Fans, im Z7 vorbei zu kommen – wie auch eine tolle Entscheidung, den Earshakerday von der geschlossenen Samsung Hall in Zürich auf die Summer Nights Openair-Bühne des Z7 zu verlegen. Coole Location, tolle Draussen-Atmosphäre.
Schon am Nachmittag finden sich die ersten Metal-Fans vor den Toren des Z7 ein, und nachdem sich die Ersten eilenden Schrittes in die vorderste Reihe begaben, pilgerten nach und nach immer mehr Metalanhänger an diesem Montagabend aufs Z7-Gelände.
Um 17.30 Uhr erklingen dann die ersten Metalcore-Töne der Band Bury Tomorrow von der Bühne – auch wenn die Zahl der Zuschauer für diese noch eher spärlich ausfällt. Nichtsdestotrotz geben Bury Tomorrow ihr Bestes zum Einwärmen und fordern das schon anwesende Publikum ein erstes Mal. Die fünfköpfige Band aus England liefert einen super Start in den Abend.
Auf Bury Tomorrow folgen deren Landsmänner von While She Sleeps, ebenfalls aus England stammend sowie auch demselben Genre entsprungen. While She Sleeps geben noch ein Level in der Härte drauf und bewegen sich wilder auf der Bühne. So scheut sich Frontsänger Lawrence Taylor auch nicht vor ein paar Ausflügen ins Publikum. Ein Augenmerk sind auch die Bassboxen der Band, welche mit Spray-Shriftzügen verziert sind – und diese werden auch immer wieder vor den Auftritten aufgefrischt oder erweitert. Zum klassischen Metalcore bauen While She Sleeps auch mal melodische Gitarrenriffs oder Pianostücke ein, was dem Sound einen progressiven Touch gibt.
Witzigerweise passend zum aktuellen Monat ist der Bandname der nachfolgenden Band: August Burns Red. Die Band aus den USA veröffentlichten gerade ihr achtes Studioalbum „Phantom Anthem“. Sie halten das Härte-Level aufrecht, heben sich jedoch mit starken Breakdowns und komplexen Gitarrenriffs vom klassichen Metalcore ab. Die Übergange der Songs verlaufen schier pausenlos und dem Publikum bleibt so gut wie keine Verschnaufpause bis zum Ende des Auftrittes.
Das Z7 haben Trivium wohl noch gut in Erinnerung, waren sie im März schon mal zu Gast hier, jedoch damals indoor – da bietet die Aussenbühne einiges an mehr Platz zum Austoben. Mit ihrer Mixtur aus Thrash- und Power Metal und klassischem Metalcore wird der Abend etwas aufgelockert. Dazu kommen noch mehr Melodien ins Spiel und nicht nur gutturaler Gesang – Trivium-Sänger Matthew Heafy präsentiert seine Stimme auch hin und wieder in klarer Version. Und hier kann und darf das Publikum auch schon seine Stimmbänder einwärmen, gibt es doch diverse Songs, bei denen ein Publikums-Chor zu hören ist.
Und wie immer so schön gesagt wird: Das Beste kommt zum Schluss. Heute in Form des Auftritts von Amon Amarth aus dem hohen Norden, nämlich aus Schweden stammend. Auch sind Amon Amarth die am längsten bestehende Band des heutigen Line-Ups, wurde sie doch schon 1992 gegründet. Schon das Bühnen-Set-Up zeigt sich in absolutem Headliner-Kleid. Und das Wikinger-Kleid hält Einzug: Mitten auf der Bühne steht ein übergrosser Wikingerhelm mit in diversen Farben leuchtenden Augen, darüber steht das Schlagzeug. Mit Amon Amarth gibt es dann auch die Abwende vom Metalcore hin zum melodischen Death Metal, untermalt mit der tiefen und starken Stimme von Johan Hegg, im gutturalen Gesang daheim. Amon Amarth haben neben ihrem musikalischen Powerpack auch eine aufwendige Bühnenshow mitgebracht – und zwar mit einer tollen Lichtshow, gepaart mit etwas Pyro-Feuer sowie auch Zusatzdarstellern auf der Bühne in Form von Bannerträgern, Kriegern oder einem „Guru“ oder „Gott“. Zum Schluss der Show ist ausserdem eine riesige Schlange im Bühnenbild zu sehen. Die Set-List ist gemischt aus neuen sowie alten Songs und Hits, welche nicht fehlen durften. Das Publikum dankte dies mit lautstarkem Mitsingen und feierte die Darbietung von Amon Amarth voll und ganz, während und nach dem Konzert.
Ein absolut gelungener Earshakerday 2017 – und es gab wohl keinen, dem danach nicht die Ohren wackelten.
Text & Bilder: Madeleine Fuhrer