Datum: 14. Februar 2012
Ort: Stadthalle – Bülach
Bands: Dream Theater / Periphery
Seit dem zweiten Album „Images & Words“ im Jahre 1992 haben mich die Progressiv Metaller aus den USA in ihren Bann gezogen. Kaum ein Werk auf dem Silberling habe ich ausgelassen und auch einige Soloprojekte begann ich zu verfolgen. Mich begeistert die Vielseitigkeit, die ein Album selbst beim hundertsten Mal Abspielen nicht langweilig macht und einem immer wieder neue Finessen entdecken lässt.
Zum ersten Mal live erlebte ich die Band am Frauenfelder Openair 1995. Ich stand in der Mittagshitze am Bühnenrand und hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Und 2011 machte mir meine beste Freundin und niemand geringeres als die Chefredakteurin von artnoir.ch, Nicole Imhof, ein ganz spezielles Geburtstagsgeschenk: das Fotografieren von meiner Lieblingsband in Wettingen.
Wow! Was für eine Herausforderung. Natürlich hatte ich schon vorher oft die Kamera in den Händen und zählte das Knipsen zu meiner Leidenschaft. Aber Konzertfotografie, da hatte ich null Ahnung davon. Das Geschenk nahm ich aufgeregt in Angriff und übte vorher noch etwas bei anderen Konzerten. Ich wollte ja, dass die Aufnahmen gelingen. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich mir ein Leben ohne Konzertfotografie gar nicht mehr vorstellen und schliess mich dem artnoir–Team an.
Dieses Jahr starte ich also wieder mit meinen persönlichen Favoriten Dream Theater. Mit der Kamera in der Hand und dem Kugelschreiber im Anschlag bin ich bereit und es kann losgehen. (a.d.R. mittlerweile bereits zum dritten Mal 🙂 )
Periphery eröffneten den Abend. Mir war die Combo aus Maryland nicht bekannt, aber ich war offen für eine neue musikalische Bekanntschaft. Unter anderem auch, weil ich durch die vielen Dream Theater Konzerte schon tolle Bands kennenlernen durfte wie zum Beispiel Pain of Salvation.
Die sechsköpfige Truppe Periphery konnte mich aber nicht überzeugen. Ich hatte Mühe zum Abtauchen im Meer von Progressivem Metal und Metalcore. Für meinen Geschmack fehlte die Verbindung zwischen diesen zwei Musikrichtungen. Vielleicht müsste man sich in Ruhe mehrmals die CD anhören, damit man die anspruchsvollen Lieder versteht.
Anspruchsvoll ging es dann auch weiter mit den Progressiv Metallern aus New York. Für mich ist ihre Musik viel eingängiger und nachdem ich mich nicht mehr auf das Fotografieren konzentrieren musste, spielten sie sich sofort in mein Herz.
Die Set – Liste liest sich wie ein Hit Album. Sogar „A Fortune in Lies“ hat nicht gefehlt. Nur auf „Pull Me Under“ mussten wir verzichten. Aber was soll‘s, diesen Gassenhauer habe ich schon oft live erleben dürfen und das Repertoir von Dream Theater birgt ja noch andere Spitzenreiter.
Auch den für mich schmerzlichen Abschied vom Schlagzeuger Mike Portnoy, habe ich spätestens ab dem Solo vom Trommelvirtuosen Mike Mangini überwunden. Nur für kurze Momente vermisste ich Portnoy als Akteur auf der Bühne.
Die Profis an und hinter den Geräten haben mir wieder einmal einen traumhaften Konzertabend mit viel positiven Emotionen, und Gänsehaut garantiert, beschert. Auch wenn manchmal James LaBrie etwas Mühe hatte die Stimme in den höheren Lagen kräftig wieder zu geben.
Dream Theater sind und bleiben für mich die Könige des Progressiven Metals und ich freue mich auf weitere Auseinandersetzungen mit der Band.
Text + Bilder: Kathrin Hirzel